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Bombenanschläge in Reyhanli: UN-Sicherheitsrat verurteilt Anschläge in der Türkei

Bombenanschläge in Reyhanli

UN-Sicherheitsrat verurteilt Anschläge in der Türkei

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    Viele Tote und mehr als 100 Verletzte - die Explosionen in Reyhanli  hatten eine verheerende Wirkung.
    Viele Tote und mehr als 100 Verletzte - die Explosionen in Reyhanli hatten eine verheerende Wirkung. Foto: dpa

    Für den türkischen Ministerpräsidenten Erdogan steckt Syrien hinter dem Doppelanschlag in Reyhanli. Türkische Linksextremisten sollen die Tat mit Hilfe des syrischen Geheimdienstes verübt haben. Mindestens 49 Menschen starben.

    UN-Sicherheitsrat verurteilt Bombenanschläge scharf

    Der UN-Sicherheitsrat hat die blutigen Bombenanschläge in der türkischen Grenzstadt Reyhanli scharf verurteilt. In einer Mitteilung der Vereinten Nationen hieß es am Montag (Ortszeit) in New York, das höchste Gremium der UN betone erneut, dass der Terrorismus in allen Formen eine der schlimmsten Bedrohungen für den Frieden und die Sicherheit sei. Bei den Attacken starben mindestens 49 Menschen.

    Erdogan: Hinter der Tat steckt das syrische Regime

    Türkei - Land zwischen Europa und Asien

    Türkei ist offiziell die Republik Türkei.

    Der Staat liegt in Europa und Asien.

    Die Hauptstadt ist Ankara, die größte Stadt Istanbul (rund 5,5 Millionen Einwohner).

    Das Staatsoberhaupt ist seit August 2014 Präsident Recep Tayyip Erdogan.

    Im April 2017 stimmten die Türken mit einer knappen Mehrheit in einem Referendum für das von Staatschef Recep Tayyip Erdogan angestrebte Präsidialsystem.

    Die Währung ist die Türkische Lira.

    Die Türkei grenzt an Griechenland, Georgien, Bulgarien, Armenien, Aserbaidschan, den Iran, Irak und Syrien.

    Auf 814.578 Quadratkilometern (mehr als doppelt so groß wie Deutschland) leben mehr als 81 Millionen Türken; knapp 40 Prozent unter 25 Jahre alt (in Deutschland etwa 24 Prozent).

    Die Lebenserwartung der Jungen beträgt 75,3 Jahre (Deutschland 78,3), die der Mädchen 80,7 Jahre (Deutschland 83,2).

    Fast 100 Prozent der Türken sind Muslime, mehrheitlich Sunniten.

    Die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei 19 Prozent (Deutschland 6,0 Prozent).

    Der Wahlspruch der Türkei lautet „Yurtta Sulh, Cihanda Sulh.“ Auf Deutsch: „Frieden in der Heimat, Frieden in der Welt.“

    Das Kfz-Kennzeichen lautet TR, die Internet-TLD .tr und die internationale Telefonvorwahl ist die +90.

    Der Nationalfeiertag ist der 29. Oktober: Feiertag der Republik. (AZ, dpa)

    Die Anschläge haben die Spannungen zwischen Ankara und Damaskus weiter verschärft. Nach der Festnahme von türkischen Linksextremisten mit Kontakten zum syrischen Regime als mutmaßliche Täter warnte der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan am Montag, sein Land werde zu gegebener Zeit reagieren. Hinter der Tat stecke das syrische Regime, sagte Erdogan. "Das ist gewiss."

    Bei neun am Sonntag festgenommenen Beschuldigten handele es sich um Mitglieder der "Revolutionären Volksbefreiungspartei/-front" (DHKP-C) sowie einer Splittergruppe der "Türkischen Volksbefreiungspartei-Front" (THKP-C), berichteten türkische Medien. Auch der Sprengstoff soll demnach aus Syrien stammen. Damaskus wies die Vorwürfe einer Beteiligung an der Tat zurück.

    Ankara fordert keine zusätzliche Unterstützung der Nato

    Nach den Anschlägen hat Ankara keine zusätzliche Unterstützung der Nato angefordert. "Die Türkei hat nicht um Konsultationen gebeten", sagte

    Erdogan hatte am Sonntag gewarnt, es gebe Versuche, die Türkei mit Provokationen in den Bürgerkrieg in Syrien zu verwickeln. "In diese Falle werden wir nicht treten", sagte er nun.

    Syrische Opposition: Linksextreme Gruppe verantwortlich

    Syrien: Das ist die Opposition

    Die beiden wichtigsten syrischen Oppositionsgruppen sind der syrische Nationalrat und das Nationale Koordinationskomitee für Demokratischen Wandel. Lange Zeit waren sie in grundsätzlichen Fragen zerstritten.

    Jetzt bereiten sie sich gemeinsam auf eine Zeit nach dem Sturz des Regimes vor.

    Der Nationalrat wurde im September von Oppositionsgruppen in Istanbul gegründet.

    Er hat 230 Mitglieder; die meisten leben im Exil.

    Vorsitzender ist der Sorbonne-Professor Burhan Ghaliun. Dem Gremium gehören Repräsentanten verschiedener politischer Gruppierungen an.

    Darunter sind die in Syrien verbotene Muslimbruderschaft, die sogenannten Revolutionskomitees und Vertreter des liberalen Lagers. Auch Kurden sind vertreten.

    Ziel ist der Sturz des Regimes von Präsident Baschar al-Assad.

    Das Koordinationskomitee wurde bereits im Mai in Syrien gegründet.

    Ihm gehören vor allem linksgerichtete Gruppen an.

    Dazu kommen kurdische Parteien.

    Lange Zeit plädierten Vertreter dieses Bündnisses für einen Dialog mit der Regierung.

    Einer ihrer führenden Repräsentanten ist Haytham Manna, der in Kairo die Vereinbarung auf ein Zusammengehen der beiden Oppositionsgruppen unterzeichnet hat.

    Auch die syrische Opposition sieht das Regime von Präsident Baschar al-Assad als Drahtzieher der Anschläge. Der Vorsitzende der Nationalen Syrischen Koalition, George Sabra, sagte in Istanbul, Ziel dieser Strategie sei es, nach der libanesischen Hisbollah-Miliz nun auch die Türkei in den Konflikt zu verwickeln.

    Ein syrischer Oppositioneller sagte der Nachrichtenagentur dpa: "Wir hatten eine Woche vor den Anschlägen über einen Informanten, der Syrien inzwischen verlassen hat, erfahren, dass diese linksextreme Gruppe mit Beziehungen zum Regime Anschläge in der Türkei und in Katar plant." Die katarische Regierung habe die Warnungen damals nicht ernst genommen, und erst nach den Explosionen in Reyhanli Interesse an den Informationen bekundet. Nach Angaben des Informanten liegt auch die Stadt Antakya im Visier der Extremisten.

    Syrischer Parlamentarier: Sprengsätze versehentlich explodiert

    Ein syrischer Parlamentarier behauptete dagegen, die Sprengsätze seien von Terroristen für Anschläge in Syrien vorbereitet worden und nur versehentlich in der Türkei explodiert. Die Attentäter hatten am Samstag zwei Autobomben in der wenige Kilometer von der syrischen Grenze entfernt liegenden Stadt gezündet. Die Anschläge wurden international verurteilt. dpa

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