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Blutiger Anschlag in Ankara

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Blutiger Anschlag in Ankara

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    Die mit einem Tuch bedeckte Leiche eines der Anschlagsopfer.
    Die mit einem Tuch bedeckte Leiche eines der Anschlagsopfer. Foto: DPA

    Ankara (dpa) - Bei einem Bombenanschlag mit möglichemterroristischen Hintergrund in der türkischen Hauptstadt Ankara sind amDienstag sechs Menschen ums Leben gekommen. Über 80 Menschen wurdenverletzt, sagte Gesundheitsminister Recep Akdag.

    RegierungschefRecep Tayyip Erdogan begab sich noch am Abend an den Tatort. DieExplosion ereignete sich während des Feierabendverkehrs an einerbelebten Straße in der Innenstadt. Unter Berufung auf Polizeiquellenhieß es im Fernsehsender NTV, dass vor Ort Spuren desPlastiksprengstoffs A-4 entdeckt worden seien. Die Ermittler richtetenihr Augenmerk daraufhin auf die kurdische Untergrundorganisation PKK.Nach offiziell unbestätigten Berichten von NTV wurden unmittelbar nachder Explosion sieben Verdächtige vorläufig festgenommen.

    Nachersten Ermittlungen der Polizei ereignete sich die Explosion an einerBushaltestelle vor einem Bürogebäude. Augenzeugen berichteten, siehätten unmittelbar vor der Explosion ein verdächtiges Paket an derHaltestelle gesehen. Dennoch blieb bis zum Abend ungeklärt, ob einSprengsatz per Fernbedienung gezündet worden war oder ob einSelbstmordattentäter eine Bombe aktiviert hatte.

    Fernsehbilderzeigten zahlreiche beschädigte Häuser in der Nähe des Explosionsortes.Unter den Toten war ein Pakistaner, unter den Verletzten warenmindestens vier Pakistaner. Der getötete Pakistaner gehörte zu einerMilitärdelegation, die eine Waffenausstellung in Ankara besucht hatte.

    Erdoganwollte sich zunächst nicht an den Spekulationen über eine eventuelleVerantwortung der kurdischen Separatistenbewegung PKK beteiligen."Dieser Zwischenfall zeigt, dass wir die Zusammenarbeit im Kampf gegenden Terrorismus verstärken müssen", sagte er. Er wiederholte seineForderung nach einer internationalen Plattform zur Bekämpfung desTerrorismus.

    Nach ersten Untersuchungen am Ort derExplosion, wo Spuren des Plastiksprengstoffs A-4 entdeckt wurden,richtete die türkische Polizei ihren Verdacht zunächst gegen die PKK.In den vergangenen zwei Monaten waren bei Razzien rund 200 Kilogrammvon A-4 bei PKK- Aktivisten sichergestellt worden. In den vergangenenzwei Jahren verübte die PKK-Splittergruppe "Kurdische Freiheitsfalken"eine Reihe von Bombenanschlägen in der Türkei, meist in Urlaubsgebieten.

    AnkarasPolizeipräsident Ercüment Yilmaz brach wegen des Anschlags seineTeilnahme an einer Tagung in Berlin ab. Er hatte dort an einer Tagungvon Polizeipräsidenten aus 38 europäischen Hauptstädten teilgenommen.

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