Der bayerische Bio-Unternehmer Stefan Hipp sieht auch positive Effekte der Corona-Krise. So der Chef des Unternehmens aus dem oberbayerischen Pfaffenhofen an der Ilm, das Produkte für Babys und Kleinkinder herstellt: "So hart die Corona-Zeit auch für viele war, so sehr hat sich doch das Denken vieler Menschen verändert. Unsere Welt ist durch Corona demütiger geworden." In einem Interview mit unserer Redaktion betonte Stefan Hipp: "Und ich glaube, dass Menschen während der Pandemie viel Zeit damit verbracht haben, sich zu fragen, was wirklich wichtig im Leben ist. Viele haben sich also Gedanken gemacht, wie wir eine bessere Welt für uns und unsere Kinder schaffen können." Seine große Sorge sei es gewesen, dass in der Corona-Zeit die berechtigten Anliegen der Fridays-for-Future-Bewegung aus dem Fokus geraten.
Klimaschutz ist auch für Hipp das Thema Nummer eins
Doch der Unternehmer erkannte bald: "Gott sei Dank ist genau das Gegenteil passiert. Die Menschen setzen sich noch intensiver mit dem Schutz der Umwelt und insbesondere des Klimas auseinander." Das wirkt sich positiv auf Firmen wie Hipp aus, die stark auf Produkte aus ökologischem Landbau setzen. Stefan Hipp sagte: "Der Bio-Markt ist im vergangenen Jahr doppelt so stark gewachsen wie die Jahre zuvor. Es gab ein Art Bio-Aufwachen in der Corona-Zeit." Klimaschutz sei nicht nur in Deutschland, sondern in vielen europäischen Ländern das Thema Nummer eins.
Hipp: Fördern von Bio-Betrieben hilft, Klimaziele zu erreichen
Doch Hipp verwies auch darauf, dass derzeit biologisch erzeugte Rohstoffe knapp seien. Diesem Umstand kann er aber auch eine positive Seite abgewinnen: "Doch die Knappheit ist der Motor für die zunehmende Umstellung von der konventionellen auf die biologische Landwirtschaft." Seines Erachtens geht die Politik den richtigen Weg, in dem sie sich ehrgeizigere Klimaziele setzt. Wenn die Politik nun noch stärker Betriebe fördere, die auf Bio-Lebensmittel umstellen, beschleunige dies das Erreichen von Klimazielen.