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"Bin um die sehr Armen nicht besorgt": Präsidentschaftskandidat Mitt Romney leistet sich bösen Fauxpas

"Bin um die sehr Armen nicht besorgt"

Präsidentschaftskandidat Mitt Romney leistet sich bösen Fauxpas

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    Mitt Romney erzielte hat bei den Republikaner-Vorwahlen in Florida rund 46 Prozent der Stimmen.
    Mitt Romney erzielte hat bei den Republikaner-Vorwahlen in Florida rund 46 Prozent der Stimmen. Foto: dpa

    Der US-Republikaner Mitt Romney leistet sich einen bösen Fauxpas: Eine Äußerung über sozial  schwache US-Bürger könnte Romney nun im Vorwahlkampf um die  Präsidenschaftskandidatur der Republikaner Stimmen kosten.

    "Ich bin besorgt um das  Herz von Amerika"

    Der  Multi-Millionär sagte am Mittwoch (Ortszeit) dem Fernsehsender CNN,  er sorge sich nicht um die "sehr Armen" des Landes, sondern um die  Mittelschicht. Denn anders als den sozial Schwachen stünde der  Mittelschicht kein "Sicherheitsnetz" zur Verfügung.

    "Ich bin um die sehr Armen nicht besorgt. Wir haben ein  Sicherheitsnetz. Und wenn das repariert werden muss, werde ich es  reparieren", sagte Romney. Er ergänzte: "Ich bin besorgt um das  Herz von Amerika - die 90 bis 95 Prozent der Amerikaner, die  derzeit kämpfen müssen."

    Seine Aussagen brachten Romney Kritik von seinem schärfsten Widersacher um die republikanische Präsidentschaftskandidatur, Newt  Gingrich, ein. "Ich habe genug von Politikern beider Parteien, die  zwischen Amerikanern unterscheiden." Er wolle der Präsident aller US-Bürger sein. "Ich interessiere mich für alle Amerikaner."

    Romney versucht Amtsinhaber Barack Obama anzugreifen

    Romney versuchte, seine Äußerungen zu relativieren. "Natürlich  sorge ich mich um alle Amerikaner", sagte er vor Journalisten. Er wolle sein Augenmerk aber vorrangig auf Familien mit mittlerem  Einkommen legen, da diese seiner Ansicht nach am meisten unter der Wirtschaftspolitik von US-Präsident Barack Obama litten.

    Mitt Romney zählt zu Amerikas obersten Schicht. Als dieser bei seiner Steuerbeichte erklärte, mit Redehonoraren im vergangenen Jahr "nicht sehr viel"  verdient zu haben, veröffentlichten sie genüsslich die Summe - rund  375.000 Dollar.

    Mitt Romney: Feindbild der Occupy-Bewegung

    Das durchschnittliche Jahreseinkommen in den USA  liegt dem Zensusbüro zufolge bei rund 50.000 Dollar. Der "New York Times" zufolge könnte sich eine Familie mit diesem Betrag als Jahreseinkommen zu dem reichsten einen Prozent der amerikanischen Verdiener zählen. Das könnte Stimmen kosten, zumal die Occupy-Protestanten mit ihrem Slogan "Wir sind die 99 Prozent" genau diese Ungerechtigkeit anprangern.

    Romneys Vorschlag, den Spitzensteuersatz von 25 Prozent einzuführen, bekommt durch die Debatte einen faden Beigeschmack. Derzeit liegt er in den USA bei 35 Prozent. Romney liegt mit seinen 15 Prozent weit darunter. Zum Vergleich: Präsident Barack Obama und Frau Michelle zahlten 2010 auf ihr Einkommen von 1,8 Millionen Dollar (1,4 Millionen Euro), das zum Großteil aus Buchhonoraren stammt, laut "Wall Street Journal" einen Satz von knapp über 25 Prozent. AZ, afp

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