Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Bildung: CSU will Bayerns Schulsystem verteidigen

Bildung

CSU will Bayerns Schulsystem verteidigen

    • |
    Kultusminister Spaenle lehnt Gemeinschaftsschule weiterhin entschieden ab.
    Kultusminister Spaenle lehnt Gemeinschaftsschule weiterhin entschieden ab. Foto: dpa

    Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) ist nicht bange davor, sich im Wahlkampf mit dem Thema Bildung der Opposition zu stellen. Auch wenn sich inzwischen in einigen anderen Bundesländern die Gemeinschaftsschule durchgesetzt hat, verteidigt die

    Die Einführung von sogenannten Vorklassen an den Berufsoberschulen sei ein weiterer Schritt dazu. Drei Standorte – München, Kitzingen und Altötting – gibt es bisher, weitere sollen folgen. In einem Schuljahr werden dort Mittel- und Wirtschaftsschüler auf den Besuch der Fachoberschulen und damit auf ihren Weg zum Abitur vorbereitet.

    Die von der SPD geforderte Gemeinschaftsschule lehnt Spaenle ab. „Unter dem Kuschelbegriff der Gemeinschaftsschule feiert jetzt der größte Versager der bundesdeutschen Bildungspolitik, die Gesamtschule nämlich, fröhliche Urständ.“ Diese Schulart sieht Spaenle als Angriff auf die Realschule, das Gymnasium und auf die bayerische Mittelschule mit ihrer starken Berufsorientierung. Mit einer Mindestgröße von 200 Schülern würde die Einführung einer Gemeinschaftsschule ein großflächiges Schulsterben auslösen. Nur die größten der 450 Mittel- und der rund 400 Realschulen im Freistaat könnten dann überleben. Manche kleine Mittelschule aber, die es zwar in fünf bis sieben Jahren auch in Bayern möglicherweise nicht mehr geben werde und die man jetzt bewusst durch kleine Klassen stütze, sei nach dem SPD-Modell mit einem Schlag weg. „Es ist falsch, etwas aus dem Angebot zu nehmen, solange es dafür eine inhaltliche Begründung gibt.“

    Bayern verfolge trotz sinkender Schülerzahlen stattdessen eine klare Strategie zum Erhalt der wohnortnahen Schulen. Die notwendige Klassenstärke von bisher 13 Kindern in den Grundschulen wurde laut Spaenle durch jahrgangskombinierte Klassen faktisch halbiert. Auch durch Mittelschulverbünde könnten viele ehemalige Hauptschulen erhalten werden.

    Immer mehr Lehrer, immer weniger Schüler

    Während die Zahl der Schüler in den vergangenen Jahren zurückgegangen sei, „ist die Zahl der Lehrer so hoch wie noch nie“, betont Spaenle. Zum Schuljahr 2005/06 hätten demnach rund 1,89 Millionen Schüler die bayerischen Schulen besucht, zum Schuljahr 2011/12 sind es noch 1,75 Millionen. Die Zahl der Lehrerstellen sei dagegen von 83000 (2005/06) auf 87000 gestiegen. Der Grund: eine individuellere Förderung der Kinder durch die Verkleinerung der Klassen, durch Inklusion und die Ausweitung der Ganztagsangebote.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden