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Big Data: Datenschützer warnen vor "Big Data" im Wahlkampf

Big Data

Datenschützer warnen vor "Big Data" im Wahlkampf

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    Trumps Helfer Alexander Nix präsentiert eine Analyse der Bevölkerung von Iowa als potenzielle Wähler von Demokraten (blau) und Republikanern (rot).
    Trumps Helfer Alexander Nix präsentiert eine Analyse der Bevölkerung von Iowa als potenzielle Wähler von Demokraten (blau) und Republikanern (rot). Foto: Bedder, afp

    Nach Berichten über eine massenhafte psychologische Ausspähung von Millionen Wählern im vergangenen US-Präsidentschaftswahlkampf warnen Datenschützer vor einer neuen digitalen Bedrohung. „Für die Demokratie, wie wir sie kennen, ist es das Ende, wenn die Überlegenheit von Big Data-Strategien den Ausgang von Wahlen bestimmt“, sagte der Hamburger Datenschutzbeauftragte  Johannes Caspar der "Augsburger Allgemeinen".

    „Menschen in der Digitalen Welt sind mit nur wenigen Merkmalen berechenbare Größen“, betonte er.  „Was wir aus dem Bereich der Werbung bereits kennen, das funktioniert auch zur Beeinflussung von Wählern“, betonte der Datenschützer. „Manipulation darf hier nicht zu einem akzeptierten Werkzeug werden.“ Die als „Big Data“ bezeichnete  massenhafte Datenabgleichung sei  ein überaus mächtiges Instrument.

    Hat Trump den Wahlkampf durch "Big Data" gewonnen?

    Caspar reagierte damit auf Berichte über Trumps Wahlkampfhelfer Alexander Nix und dessen Unternehmen Cambridge Analytica. Nix hatte bereits im Wahlkampf erklärt, über 220 Millionen US-Bürger mithilfe von Verbraucher- und Facebook-Daten psychologische Persönlichkeits-Profile angelegt zu haben.

    „Auch wenn nicht bewiesen ist, der der US-Wahlkampf durch eine überlegene Datenstrategie des Trump-Lagers gewonnen wurde, so zeigen doch Berichte über den Fall Cambridge Analytica, dass die systematische Auswertung von Massendaten nicht nur für Onlinemarketing und Targeting-Strategien greift“, sagte Caspar.  Der Fall zeige, wie massiv und mit welcher Geschwindigkeit sich die Welt derzeit verändere und „dass die freie Verfügbarkeit von Massen personenbezogener Daten nicht nur Gefährdungen für den Einzelnen mit sich bringen, sondern das demokratische System insgesamt in Frage stellen kann.“

    Die Gesellschaft benötige  „mehr denn je einen starken Schutz der Privatsphäre und der personenbezogenen Daten, denn nur so lassen sich künftig Szenarien der Manipulation demokratischer Wahlverfahren durch Massendatenauswertung verhindern“, forderte Caspar. „Eine Digitale Grundrechtecharta kann in diese Richtung weisen“, fügte er hinzu.

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