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Bienensterben: EU stoppt den Einsatz gefährlicher Insektengifte

Bienensterben

EU stoppt den Einsatz gefährlicher Insektengifte

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    Bestimmte Insektizide geraten immer mehr unter Verdacht, Bienen zu gefährden. Drei davon sind nun verboten.
    Bestimmte Insektizide geraten immer mehr unter Verdacht, Bienen zu gefährden. Drei davon sind nun verboten. Foto: Michael Reichel, dpa (Symbolbild)

    Drei der wichtigsten Insektengifte dürfen in der EU künftig nicht mehr auf den Äckern eingesetzt werden. Darauf haben sich die Vertreter der 28 Mitgliedstaaten mit knapper Mehrheit verständigt. Auch Deutschland hat für ein Verbot gestimmt. Was passiert nun?

    Kann das Bienensterben jetzt gestoppt werden?

    Davon gehen die Experten aus. Die drei Insektizide aus der Familie der Neonikotinoiden dürfen nur noch in Gewächshäusern ausgebracht werden. Die Wirkstoffe schützen zwar das Saatgut vor Insekten. Sie werden aber auch von Bienen und Hummeln aufgenommen und schädigen deren Nervensystem, was zum Tod führt.

    Diese Insektizide durften bisher frei genutzt werden?

    Nein. Schon seit 2013 war die Nutzung für bestimmte Pflanzen wie Mais oder Raps verboten. Erlaubt blieben die Wirkstoffe Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam bei Weizen oder Gerste, wenn die Getreide zwischen Januar und Juni ausgesät wurden, und Zuckerrüben.

    Landwirte sagen, sie seien auf solche Insektizide angewiesen. Was machen die denn jetzt?

    Der Bauernverband erklärte, es sei eine „echte Herausforderung, Alternativen zu entwickeln“. Noch stehen zwei Mittel zur Verfügung. Seit 2013 haben Bauern diese ausprobiert. Es heißt, sie seien teurer und ineffektiver.

    Stimmt das denn?

    In der Diskussion wird darauf verwiesen, dass der Ernteertrag im biologischen Anbau etwa 25 Prozent geringer ausfällt als bei der konventionellen Bewirtschaftung. Dabei nutzen auch Biobauern Schädlingsbekämpfungsmittel. Aber sie haben weniger Auswahl an Präparaten und diese sind noch teurer. Bei einem Verzicht auf solche Mittel wäre der Verlust wohl höher.

    Was bedeutet diese Entscheidung für mich als Verbraucher?

    Ohne die Bestäubung durch Insekten ist die Lebensmittelproduktion undenkbar. Für Verbraucher bedeutet das: Ohne Bienen gäbe es weder Obst- und Gemüseanbau, noch Raps oder Sonnenblumen.

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