Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Porträt: Bettina Jarasch hat den Sprung ins Berliner Rathaus verpasst

Porträt

Bettina Jarasch hat den Sprung ins Berliner Rathaus verpasst

    • |
    "Glücklich, dankbar und demütig" fühlt sich die Spitzenkandidatin der Berliner Grünen, Bettina Jarasch.
    "Glücklich, dankbar und demütig" fühlt sich die Spitzenkandidatin der Berliner Grünen, Bettina Jarasch. Foto: Christoph Soeder, dpa

    Am Ende hat es nicht gereicht. Berlins Rotes Rathaus wird rot bleiben - und die SPD behält den Chefsessel auch nach 20 Jahren für sich. Regierende Bürgermeisterin in der Hauptstadt wird dann Franziska Giffey sein - und nicht Bettina Jarasch.

    Dabei hatte die 52-Jährige aus Augsburg im Wahlkampf um das Berliner Rathaus hart gekämpft. Sie hatte Zeichentrickfiguren das Rote Rathaus grün anmalen lassen. Sie hatte auf die großen Themen, den Klimaschutz, die Energiewende, niedrigere Mieten gesetzt.

    Sie versprach den Berlinern „mehr Bullerbü“ in der Hauptstadt – Konkurrentin Giffey hatte den Fantasieort zuvor herangezogen, um deutlich zu machen, dass nicht alle Probleme der Metropole wie von Astrid Lindgren auf dem Land gelöst werden können. Jarasch traf den Nerv der Berliner. Und das als gebürtige Schwäbin.

    In den 90ern zog Bettina Jarasch von Augsburg nach Berlin

    Die Tochter des Augsburger Papierunternehmers und Friedenspreisträgers Helmut Hartmann lebt seit fast drei Jahrzehnten in Berlin – Anfang der 90er war sie für ihr Studium (Philosophie, Politik- und Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin) dorthin gezogen. Zuvor hatte sie ein Jahr lang als Journalistin für unsere Redaktion gearbeitet.

    Bettina Jarasch mit ihrem Mann Oliver bei der Wahlparty von Bündnis 90/Die Grünen.
    Bettina Jarasch mit ihrem Mann Oliver bei der Wahlparty von Bündnis 90/Die Grünen. Foto: Christoph Soeder, dpa

    Ihre Karriere bei den Grünen begann sie als Referentin in der Bundestagsfraktion, unter anderem für Renate Künast, sie wurde Mitglied im Berliner Landesvorstand, später im Bundesvorstand. 2016 zog sie in den Berliner Senat ein, im Jahr darauf scheiterte sie parteiintern noch beim Versuch, sich als Berliner Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl 2017 aufstellen zu lassen.

    Bettina Jarasch ist bekennende und engagierte Christin

    Bettina Jarasch ist mit dem Journalisten Oliver Jarasch, ebenfalls ein Augsburger, verheiratet und hat mit ihm zwei Söhne. Dazu ist sie bekennende und engagierte Christin, sitzt einem Pfarrgemeinderat vor und wurde vor fünf Jahren als eine von 45 Einzelpersönlichkeiten in das Zentralkomitee der deutschen Katholiken berufen.

    Sie hätte die erste grüne Bürgermeisterin von Berlin werden können. Doch vor einigen Wochen stürzten die Grünen in Umfragen dramatisch ab und waren vom Rathaus so weit entfernt wie Jarasch von ihrer Geburtsstadt Augsburg. Mit Franziska Giffey hatte die SPD aber auch die populäre Ex-Bundesfamilienministerin ins Rennen geschickt hatte. Und selbst der Rückenwind der Grünen im Bundestagswahlkampf war zuletzt abgeflaut.

    Für Bettina Jarasch war die Nachricht des Wahlabends nach dem Chaos in den Wahllokalen dennoch klar: „Berlin hat gewählt und es ist großartig“, sagte sie.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden