Die CSU will auch den neuesten Versuch aus der CDU zur Aufweichung des Betreuungsgeld-Beschlusses abwehren. Kritiker aus der Union scharf an. "Die Agitation gegen das Betreuungsgeld vergiftet allmählich das gesellschaftliche Klima in Deutschland", kritisierte Dobrindt - ohne explizit auf den offenen Brief von 23 CDU-Bundestagsabgeordneten einzugehen, die das Betreuungsgeld kritisieren.
Dobrindt: Betreuungsgeld nicht schlecht für Integration
Dobrindt wies das Argument zurück, das Betreuungsgeld sei schlecht für die Integration: "Hunderttausende von Hauptschul-Absolventen oder Zuwanderern werden von Betreuungsgeld-Gegnern als "bildungsferne Schichten" verhöhnt, deren Kinder deshalb unbedingt in eine staatliche Krippe gehörten. Das ist falsch, verletzend und herabwürdigend." Die Feinde des Betreuungsgelds trügen "Unfrieden in unser Land", weil sie einem Großteil der jungen Familien die Fähigkeit zur eigenständigen Erziehung ihrer Kinder ohne staatliche Krippe absprächen. "Keine andere Gruppe in Deutschland hat so viel Herabsetzung und Diskriminierung zu ertragen wie gerade die Familien."
CSU-Landtagsfraktionschef Georg Schmid forderte die Kritiker in der CDU zum Einlenken auf: "Wenn alle diese Vereinbarung in der Koalition getroffen haben, haben sich auch alle daran zu halten", sagte Schmid im Münchner Presse-Club. Die CSU wolle die Wahlfreiheit der Eltern zwischen der Erziehung zu Hause und der Betreuung gewährleisten. "Jeder entscheidet über den Lebensentwurf für sich und seine Familie."
Betreuungsgeld: JU kritisiert die Gegner
Auch die Nachwuchsorganisation JU kritisierte die Kritiker: "Wir wenden uns gegen eine linksideologische, einseitige Überhöhung der staatlichen Betreuung als allein wünschenswerten Weg", erklärte die bayerische JU-Vorsitzende Katrin Albsteiger. "Genauso wenden wir uns dagegen, dass die Wirtschaft das Kinderkriegen allein unter der Perspektive der möglichst schnellen Wiedereingliederung in den Produktionsprozess sieht. Mütter sind keine Legehennen." dpa-lby