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Besuch in der Hauptstadt: Obama-Rede sorgt in Berlin für Ärger

Besuch in der Hauptstadt

Obama-Rede sorgt in Berlin für Ärger

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    Obamas Auftritt in Berlin sorgt für Ärger.
    Obamas Auftritt in Berlin sorgt für Ärger.

    Berlin/Chicago (AZ/ddp) - Barack Obama kommt - und die Hauptstadt

    Vor Ort ist jetzt die Siegessäule am Großen Stern, ursprünglich sollte der amerikanische Politiker vor dem Brandenburger Tor sprechen.

    Dagegen hatte sich unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel ausgesprochen. Nur "begrenztes Verständnis" hatte sie dafür geäußert, dass Obama eine Wahlkampfrede an diesem historischen Ort halten wolle. Auch zur Siegessäule als alternativen Redeort kam Kritik auf. "Die Siegessäule in Berlin wurde von Adolf Hitler vom Reichstag weg auf ihren heutigen Platz gestellt", sagte FDP-Vize Rainer Brüderle.

    "Mir stellt sich die Frage, ob Obama richtig beraten war, die Siegessäule als Redeort für seine Visionen einer Welt der Zusammenarbeit zu wählen."

    Obama wird vor einem Symbol der preußischen Erfolge gegen Österreich, Dänemark und Frankreich im 19. Jahrhundert reden. Der Vizevorsitzende der Unions-Fraktion im Bundestag, Andreas Schockenhoff (CDU), sagte deshalb: "Die Siegessäule auf dem Großen Stern ist dem Sieg über Nachbarn gewidmet, die heute unsere europäischen Freunde und Verbündeten sind. Das halte ich für eine unglückliche Symbolik."

    Nancy Pelosii, Präsidentin des US-Abgeordnetenhauses befürwortet dagegen die Ortswahl. Sie habe auch grundsätzlich nichts gegen Wahlkampfauftritte im Ausland einzuwenden, sagte die Demokratin.

    Der Sprecher des Berliner Senats, Richard Meng, rief dazu auf, die "peinliche Diskussion" um den Ort zu beenden. Er betonte, dass es vor allem die CDU war, die sich gegen eine Veranstaltung am Brandenburger Tor ausgesprochen hat. Aber Berlin freue sich auf diese Veranstaltung. Die Rede sei für die Stadt ein "großes Ereignis".

    Auch SPD-Generalsekretär Hubertus Heil kritisierte den Streit. Die Reaktion Merkels und anderer Unions-Politiker sei unangemessen gewesen. "Wer so kurzsichtig und kleinkariert reagiert wie das, was aus der Union in den letzten Tagen zu erleben war, der ergreift nicht diese Chance." Die Berliner SPD rief auf ihrer Homepage die Mitglieder sogar dazu auf, am Donnerstag an der Kundgebung Obamas teilzunehmen.

    Ob nun vor dem Brandenburger Tor oder vor der Siegessäule. Das Büro des Senators von Illinois ließ jedenfalls mitteilen, dass Obama in Berlin eine "bedeutende Rede" halten werde. Thema: die historischen Beziehungen zwischen den USA und Deutschland und die Notwendigkeit der Stärkung der transatlantischen Beziehungen.

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