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Besserer Schutz für Radfahrer

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Besserer Schutz für Radfahrer

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    Ein Siebenjähriger ist am Montag vergangener Woche in Köln auf dem Weg zur Schule. Er fährt auf seinem Fahrrad ein Stück hinter seinem Vater. An einer Kreuzung wird das Kind von einem abbiegenden Müllauto erfasst. Der Siebenjährige wird überrollt und stirbt.

    Solche tödlichen Abbiegeunfälle sind leider keine Seltenheit. Im vergangenen Jahr starben nach Angaben des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) deutschlandweit 38 Menschen auf derart tragische Weise. Tendenz: eher steigend. Für die Lkw-Lenker befanden sich die erfassten Radfahrer meist unsichtbar im „toten Winkel“. 60 Prozent dieser Unglücke könnten laut Unfallforschung der Versicherer durch den Einbau entsprechender Sicherheitssysteme an den Lkw verhindert werden. Und sie müssten auch nicht neu erfunden werden.

    Der Bundesrat hat sich am Freitag für eine EU-weit verpflichtende Ausrüstung von Lkw mit solchen Abbiege-Assistenten starkgemacht. Er geht dabei über ähnliche Pläne der Großen Koalition hinaus und will, dass ältere Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen nachgerüstet werden. Nach diesem Beschluss ist jetzt die Bundesregierung am Zug. Vom ADFC wurde sie aufgefordert, über die EU bei der für die Zulassung zuständigen Wirtschaftskommission international Druck zu machen.

    Auch in anderer Hinsicht verlangt der Bundesrat einen besseren Schutz vor Lkw-Unfällen. Die in die Fahrzeuge eingebauten Notbremssysteme sollen so programmiert werden, dass sie nicht mehr dauerhaft abschaltbar sind. Dies könne schwere Unfälle vermeiden, bei denen beispielsweise Lastwagen oder Busse auf ein Stau-Ende auffahren.

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