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Berlin: Pressestimmen zum Jamaika-Aus: "FDP stürzt das Land in eine Krise"

Berlin

Pressestimmen zum Jamaika-Aus: "FDP stürzt das Land in eine Krise"

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    Kurz vor Mitternacht brach FDP-Bundesvorsitzender Christian Lindner die Jamaika Sondierungsgespräche zur Aufnahme von Koalitionsverhandlungen zur Bildung einer Regierung ab.
    Kurz vor Mitternacht brach FDP-Bundesvorsitzender Christian Lindner die Jamaika Sondierungsgespräche zur Aufnahme von Koalitionsverhandlungen zur Bildung einer Regierung ab. Foto: Michael Kappeler, dpa

    Am Sonntagabend um 23.47 Uhr löste die Nachricht vom Scheitern der Jamaika-Koalitionsverhandlungen ein Erdbeben in den Nachrichten aus. Kurz zuvor hatte FDP-Chef Christian Lindner den Abbruch der Sondierungsgespräche bekannt gegeben. Die Pressestimmen.

    FDP-Chef Christian Lindner beendet Jamaika-Gespräche: Pressestimmen zum Scheitern der Koalitionsverhandlungen

    "Die FDP stürzt das Land in eine Krise. Dem Land – so viel ist unzweifelhaft – stehen Wochen und Monate der Unklarheit und der Lähmung bevor. Es ist in der Nacht zu Montag auf mehreren Ebenen ein Machtvakuum entstanden. Das Vakuum muss gefüllt werden. Und das kann dauern. Sollten die Wähler abermals zu den Urnen gerufen werden, dann sollten sie sich daran erinnern, wer diese Krise, die sich zu einer Staatskrise auswachsen kann, verursacht hat. Es ist eine Partei, die einst nicht nur liberal, sondern auch verantwortungsbewusst war." berliner-zeitung.de

    "Kein Projekt, keine Phantasie, nicht mal ein ernsthafter Versuch - die Sondierungen zwischen Union, FDP und Grünen sind gescheitert, weil es nicht gelungen ist, eine gemeinsame Idee zu entwickeln. Verloren haben alle." sueddeutsche.de

    "Schluss, Aus, Vor­bei! Der Traum vom Jamaika-Bündnis ist am Sonntagabend um 23.47 Uhr zerplatzt. Mit großem Knall zog die FDP aus den gemeinsamen Verhandlungen aus." bild.de

    "Alle einmal durchatmen, wir haben keine Staatskrise. Keine Frage, was Deutschland seit Mitternacht erlebt, hat es noch nie gegeben: Seit Gründung der Bundesrepublik gab es immer Koalitionsregierungen – und deren Findung dauerte in der Regel nur ein paar Wochen. Dass vier Parteien aber wochenlang erst mal nur sondieren, und eine Partei nach durchwachten Nächten am Ende erklärt, dass es nicht klappt: ein Novum." zeit.de

    "Es ist besser, ein Regierungsbündnis scheitert, bevor es begonnen hat, als dass es sich zerstritten durch die Wahlperiode schleppt. Die Begründung der FDP für den Abbruch – „Lieber nicht regieren, als falsch zu regieren“ – ist deshalb gut gewählt (und sicher nicht erst gestern Abend erfunden worden). Nicht von ungefähr ist es ein Motto, mit dem Angela Merkel nicht viel anfangen kann. Dass auch die Grünen nun Zeter und Mordio schreien zeigt, wo die Linien dieser Sondierung verliefen und wohl auch in einer Koalition verlaufen wären." faz.net

    "Angela Merkel aber hat nun zum zweiten Male eine negative Erfahrung mit der FDP gemacht. Die erste erlebte sie während der schwarz-gelben Koalition 2009 bis 2013, in der die FDP sich in internem Streit verzettelte. Bei der zweiten Enttäuschung heute nacht war es eine von Christian Lindner hermetisch geeinte FDP, die sich geschlossen davonmachte. So jedenfalls stellten es Merkel, Horst Seehofer und Jürgen Trittin gleichermaßen dar."welt.de

    "Jetzt braucht es Neuwahlen. Das System Merkel ist gescheitert: Die Kanzlerin schafft es erstmals nicht mehr, durch stille Diplomatie und politischen Pragmatismus eine Machtbasis für sich zu schaffen. Das Land sollte jetzt in aller Ruhe neue Wege gehen." nzz.ch

    Auch Walter Roller, Chefredakteur der Augsburger Allgemeinen, hat zum Aus der Jamaika-Sondierungen eine klare Meinung. Im Video-Interview äußert er sich zum Ende der Jamaika-Sondierungen, der Zukunft von Kanzlerin Angela Merkel und der Wahrscheinlichkeit von Neuwahlen:

    Aktuelle Infos, Reaktionen und Hintergründe zum Platzen der Jamaika-Sondierungen finden Sie auch in unserem Newsblog.

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Umfrageinstitut Civey zusammen. Was es mit den Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

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