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Beobachter-Mission: Syrien: Saudi-Arabien zieht sich zurück

Beobachter-Mission

Syrien: Saudi-Arabien zieht sich zurück

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    Abzug aus Syrien: Saudi-Arabien will sich nicht länger an der arabischen Beobachtermission in Syrien beteiligen.
    Abzug aus Syrien: Saudi-Arabien will sich nicht länger an der arabischen Beobachtermission in Syrien beteiligen. Foto: dpa

    Saudi-Arabien will sich nicht länger an der arabischen Beobachtermission in Syrien beteiligen. Sein Land ziehe seine Beobachter ab, da die syrische Regierung sich an "keine Klausel" des arabischen Plans für ein Ende der Gewalt halte, sagte der saudiarabische Außenminister Saud al-Fayçal laut Redetext bei einem Treffen mit seinen Kollegen der Arabischen Liga am Sonntag in Kairo.

    Arabische Beobachter seit Ende Dezember in Syrien

    Die Minister sollen bei ihrer Zusammenkunft über die Zukunft der Mission entscheiden. Erwartet wird nach Angaben aus Diplomatenkreisen eine Verlängerung und eine personelle Aufstockung der Beobachtermission.

    Die arabischen Beobachter sind seit Ende Dezember in Syrien im Einsatz. Die Mission wird von der syrischen Opposition kritisiert, weil die Gewalt in dem Land trotzdem anhält.

    Deserteure übernehmen Duma

    Deserteure der syrischen Armee haben unterdessen nach Angaben einer Aktivistengruppe die Stadt Duma unter ihre Kontrolle gebracht. Nach heftigen Kämpfen gegen Sicherheitskräfte kontrollierten Gruppen aus übergelaufenen Soldaten inzwischen sämtliche Bezirke der Stadt im Nordosten von Damaskus, sagte der Chef der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. Die Gefechte dauerten aber weiter an.

    Landesweit gab es den Angaben zufolge am Samstag erneut zahlreiche Tote. In Duma wurden demnach vier Trauergäste einer Beerdigung von Sicherheitskräften erschossen. In der zentralsyrischen Stadt Maaret al-Noaman seien bei Zusammenstößen mit übergelaufenen Soldaten neun Militärs ums Leben gekommen. Zudem seien 17 Häftlinge in einem Gefängnistransporter getötet worden, als eine am Straßenrand deponierte Bombe explodiert sei. (AZ, afp)

    Syrien: Das ist die Opposition

    Die beiden wichtigsten syrischen Oppositionsgruppen sind der syrische Nationalrat und das Nationale Koordinationskomitee für Demokratischen Wandel. Lange Zeit waren sie in grundsätzlichen Fragen zerstritten.

    Jetzt bereiten sie sich gemeinsam auf eine Zeit nach dem Sturz des Regimes vor.

    Der Nationalrat wurde im September von Oppositionsgruppen in Istanbul gegründet.

    Er hat 230 Mitglieder; die meisten leben im Exil.

    Vorsitzender ist der Sorbonne-Professor Burhan Ghaliun. Dem Gremium gehören Repräsentanten verschiedener politischer Gruppierungen an.

    Darunter sind die in Syrien verbotene Muslimbruderschaft, die sogenannten Revolutionskomitees und Vertreter des liberalen Lagers. Auch Kurden sind vertreten.

    Ziel ist der Sturz des Regimes von Präsident Baschar al-Assad.

    Das Koordinationskomitee wurde bereits im Mai in Syrien gegründet.

    Ihm gehören vor allem linksgerichtete Gruppen an.

    Dazu kommen kurdische Parteien.

    Lange Zeit plädierten Vertreter dieses Bündnisses für einen Dialog mit der Regierung.

    Einer ihrer führenden Repräsentanten ist Haytham Manna, der in Kairo die Vereinbarung auf ein Zusammengehen der beiden Oppositionsgruppen unterzeichnet hat.

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