Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Benedikt XVI. in Deutschland: Das Papst-Programm am Freitag

Benedikt XVI. in Deutschland

Das Papst-Programm am Freitag

    • |
    Herzliche Begrüßung an die Gläubigen im Berliner Olympiastadion: Papst Benedikt XVI.
    Herzliche Begrüßung an die Gläubigen im Berliner Olympiastadion: Papst Benedikt XVI. Foto: dpa

    Am zweiten Tag seines Deutschlandbesuchs verlässt Papst Benedikt XVI. Berlin und reist zum Treffen mit führenden evangelischen Christen nach Erfurt. Das ökumenische Gespräch findet im Augustinerkloster statt. Dort hatte der spätere Reformator Martin Luther vor 500 Jahren als katholischer Mönch gelebt.

    Die Erwartungen an das Treffen sind hoch. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider, erhofft sich Anstöße für ein besseres Miteinander von Protestanten und Katholiken. Thüringen gilt als ein Kernland der Reformation.

    Am Nachmittag fliegt der Papst mit dem Hubschrauber ins katholische Eichsfeld im Norden Thüringens. An der Marienwallfahrtskapelle Etzelsbach feiert er mit etwa 60 000 Pilgern ein Abendgebet. Die Gläubigen müssen die letzten Kilometer bis zur Kapelle zu Fuß zurücklegen.

      Benedikt XVI. hatte seinen Staatsbesuch am Donnerstag in Berlin mit einer Rede im Bundestag und einer Messe im Olympiastadion begonnen. Am Samstag reist das katholische Kirchenoberhaupt nach Freiburg weiter, wo am Sonntag eine Messe auf dem Flugplatzgelände stattfindet.

    7.15 Uhr Privatmesse in der Kapelle der Apostolischen Nuntiatur in Berlin

    9 Uhr Begegnung mit Vertretern des Islam in der Nuntiatur, Ansprache

    10.45 Uhr Ankunft in Erfurt

    11.15 Uhr Besuch des Doms

    11.45 Uhr Ökumenetreffen mit Vertretern des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) im Kapitelsaal des Augustinerklosters zu Erfurt, Ansprache des Papstes

    12.20 Uhr Ökumenischer Wortgottesdienst in der Kirche des Augustinerkonventes mit Predigt Benedikts

    13.20 Uhr Mittagessen im Priesterseminar

    16.45 Uhr Abflug im Hubschrauber vom Flughafen Erfurt zum Marienheiligtum von Etzelsbach im Eichsfeld

    17.45 Uhr Marienvesper bei der Wallfahrtskapelle von Etzelsbach

    19.40 Uhr Ankunft in Erfurt

    Kleines Kirchenlexikon

    Apostolische Reise: Die "Dienstreisen" des Papstes außerhalb Italiens werden als Apostolische Reisen bezeichnet. Bei offiziellen Reisen innerhalb Italiens spricht der Vatikan von Pastoralbesuchen. Der Deutschlandbesuch ist die 21. Auslandsreise Benedikts XVI.

    Eucharistiefeier: Höhepunkt einer Eucharistiefeier (von griech. eucharistía = Danksagung) ist die Wandlung von Brot und Wein zu Leib und Blut Christi. Da die Protestanten diese Glaubensüberzeugung nicht teilen, untersagt ihnen die katholische Kirche die Teilnahme an der Heiligen Kommunion, bei der gewandelte Leib Christi meist in Form einer Hostie ausgegeben wird. Papst Benedikt XVI. plant auf seiner Reise öffentliche Eucharistiefeiern in Berlin (Olympiastadion), Erfurt (Domplatz) und Freiburg (Flughafengelände).

    Ökumene: Der Begriff Ökumene stammt aus dem Griechischen (oikouméne = das Bewohnte, die bewohnte Erde) und wird in erster Linie für das Ringen um die Einheit der Christen verwendet. Die moderne ökumenische Bewegung entstand an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Papst Benedikt XVI. trifft sich auf seiner Deutschlandreise im evangelischen Augustinerkloster Erfurt mit Vertretern der Evangelischen Kirche in Deutschland zu einem Gespräch und einem ökumenischen Gottesdienst. In Freiburg steht ein Treffen mit Vertretern der orthodoxen Kirche auf dem Programm.

    Orthodoxe Kirche: Die orthodoxen Kirchen (von altgriech. orthós = richtig, geradlinig und dóxa = Verehrung, Glaube) haben ihre Wurzeln im östlichen Mittelmeerraum und in Süd- und Osteuropa. Mit der römisch-katholischen Kirche besteht eine weitgehende Übereinstimmung in Glaubensfragen. Derzeit gibt es weltweit rund 300.000 Millionen Orthodoxe, in Deutschland rund 1,5 Millionen. Der Papst trifft in Freiburg Vertreter der orthodoxen Kirchen in Deutschland.

    Angelusgebet: "Der Engel des Herrn" (Angelus) ist ein katholisches Gebet, das morgens, mittags und abends gesprochen wird. Der Papst will auf seiner Deutschland-Reise am Samstagnachmittag im Freiburger Münster ein Angelus-Gebet halten.

    Vesper: Die Vesper (von lat. vespera = Abend) ist der abendliche Teil des Stundengebetes der katholischen Kirche und wird in der Regel gegen 18.00 Uhr gebetet. Wichtige Elemente sind die alttestamentarischen Psalmen sowie Gesänge und Lesungen aus dem Neuen Testament. Bei einer Marianischen Vesper, wie sie im Marien-Wallfahrtsort Etzelsbach in Thüringen gefeiert wird, schließt das Gebet mit einem Mariengesang ab.

    Vigil: Die Vigil (von lat. vigilia = Nachtwache) ist ein Teil des katholischen Stundengebets und bezeichnet eine Gebetszeit in der Nacht oder am frühen Morgen. Papst Benedikt XVI. feiert auf seiner Deutschlandreise eine Vigil mit Jugendlichen auf dem Messegelände in Freiburg. Auf den Weltjugendtagen hat der Papst in den vergangenen Jahren regelmäßig die Vigil mit Jugendlichen gebetet, zuletzt am 20. August in Madrid.

    Die Apostolische Nuntiatur: Nuntius ist lateinisch und bedeutet Botschafter. Der Apostolische Nuntius ist der Botschafter des Papstes im jeweiligen Land, in Deutschland ist seit 2007 Nuntius Erzbischof Jean-Claude Périsset. Der Standort ist in Neukölln, Lilienthalstraße, neben St. Johannes-Basilika und Hasenheide.

    Im Fernsehen: Das ZDF berichtet etwa von 10.40 bis 13 Uhr und die ARD sendet von 17.15 bis 19 Uhr live aus Etzelsbach. dpa

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden