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Bayerischer Landtag: AfD-Fraktionschef Markus Plenk will zur CSU wechseln

Bayerischer Landtag

AfD-Fraktionschef Markus Plenk will zur CSU wechseln

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    Nach Raimund Swoboda kündigte nun auch der Fraktionsvorsitzende der AfD im Landtag, Markus Plenk (im Bild), seinen Austritt aus der Partei an. Die AfD nennt er "zu allem fähig."
    Nach Raimund Swoboda kündigte nun auch der Fraktionsvorsitzende der AfD im Landtag, Markus Plenk (im Bild), seinen Austritt aus der Partei an. Die AfD nennt er "zu allem fähig." Foto: Matthias Balk (Archiv)

    Der Fraktionschef der AfD im Bayerischen Landtag, Markus Plenk, will seine Fraktion verlassen und zur CSU wechseln. Das berichtete Spiegel Online am Freitag. Weiter heißt es im Bericht, der 49-Jährige habe lange mit sich gerungen, bis er den Entschluss fasste. Plenk: "Ich habe es satt, die bürgerliche Fassade einer im Kern fremdenfeindlichen und extremistischen Partei zu sein."

    Ob er auch aus der Partei austreten wird, will Plenk am Wochenende endgültig entscheiden. Der Deutschen Presse-Agentur sagte er:"Ich gehe aktuell davon aus." In dem Fall würde er dann gerne zur CSU und in deren Fraktion wechseln.

    Er habe das Gefühl, sich "mitschuldig zu machen" an der von Teilen der AfD betriebenen Spaltung der Gesellschaft und der "Zersetzung der Demokratie." Über seine Fraktionskollegen sagte er Spiegel Online: "Manche von denen sind zu allem fähig."

    AfD-Fraktionschef Plenk: "Manche von denen sind zu allem fähig"

    Plenk hatte die AfD-Fraktion seit Herbst zusammen mit der Co-Vorsitzenden Katrin Ebner-Steiner geführt - die ihren Posten behält. Im Gegensatz zu Ebner-Steiner, die dem rechtsnationalen Flügel der AfD zugerechnet wird, gilt Plenk als eher gemäßigt. Der Biolandwirt sagt, er wolle mit seinem politische Engagement Bürokratie abbauen und sich für eine naturnahe Landwirtschaft einsetzen. Das will er künftig in der CSU tun.

    Ob die CSU-Fraktion Plenk aufnimmt, ist allerdings nicht sicher. Plenk selbst sagt, er hoffe, dass noch mehr AfD-Mitglieder austreten. "Wenn die Rechtsradikalen in der Fraktion irgendwann allein dastehen, verschwinden sie in der Versenkung", wird er bei Spiegel Online zitiert.

    In der AfD-Fraktion gibt es einige Turbulenzen

    Mit Plenks Austritt verschärfen sich die Turbulenzen, in denen die AfD-Fraktion steckt, noch einmal weiter. Plenk ist schon der zweite Abgeordnete seit gut einer Woche, der die Fraktion verlässt, nach dem Mittelfranken Raimund Swoboda. Dieser hatte der AfD einen Rechtsruck vorgeworfen und kritisiert, einzelne Abgeordnete träten "mit steter Provokation als rechtsradikale Gesinnungshasardeure" auf. Einem weiteren Abgeordneten, dem Oberbayern Franz Bergmüller, der sich mit Swoboda solidarisierte, drohten mehrere Abgeordnete mit dem Rauswurf aus der Fraktion - und zogen den Antrag erst kurzfristig wieder zurück, möglicherweise wegen mangelnder Erfolgsaussichten.

    Der inzwischen zweite Austritt ist Anzeichen eines heftigen internen Richtungsstreits. Ebner-Steiner gilt als Vertraute des Thüringer AfD-Rechtsaußens Björn Höcke, sie und einige andere AfD-Abgeordnete werden dem rechtsnationalen "Flügel" der Partei zugerechnet. Auf der anderen Seite stehen eher gemäßigte Abgeordnete wie - bisher - Plenk. (AZ mit dpa)

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