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Bangkok: Militär-Putsch in Thailand: Rede an die Nation

Bangkok

Militär-Putsch in Thailand: Rede an die Nation

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    In Thailand hat das Militär geputscht.
    In Thailand hat das Militär geputscht. Foto: Pornchai Kittiwongsakul afp

    Militär-Putsch in Thailand: Armeechef Prayut Chan-o-Cha verkündete am Donnerstag in einer Rede an die Nation im thailändischen Fernsehen, die "bewaffneten Streitkräfte, die Königliche Luftwaffe und die Polizei" hätten am Nachmittag (Ortszeit) die Macht übernehmen müssen. Dies sei nötig geworden, damit das Land "rasch zur Normalität zurückfindet". Die Thailänder rief er zur Zurückhaltung auf.

    Armee hatte in Thailand Kriegsrecht verhängt

    Die politischen Unruhen in Thailand

    Seit Thaksin Shinawatra 2001 Regierungschef wurde, ist Thailand tief gespalten. Seine Gegner von der oppositionellen «Volksallianz für Demokratie» werfen ihm Korruption und Machtmissbrauch vor.

    Seine Anhänger, die «Vereinte Front gegen Diktatur und für Demokratie», wollen seine Rückkehr aus dem Exil, in das er sich 2008 abgesetzt hatte.

    2006 - Im Januar macht Thaksin mit dem Verkauf von Aktien einen steuerfreien Milliardengewinn, obwohl Privatgeschäfte und Aktienbesitz thailändischen Ministerpräsidenten nach der Verfassung verboten sind.

    In Bangkok beginnen Straßenproteste. Im September stürzt das Militär Thaksin ohne Blutvergießen.

    2007 - Im Dezember gewinnen Thaksin-Anhänger die Wahlen.

    2008 - Im Februar kehrt Thaksin aus dem Exil zurück, setzt sich aber im August erneut ab. Im Oktober wird er in Abwesenheit wegen Amtsmissbrauchs zu zwei Jahren Haft verurteilt.

    Demonstranten blockieren tagelang den Flughafen in Bangkok, um den Rücktritt der Regierung zu erzwingen. Oppositionsführer Abhisit Vejjajiva wird im Dezember neuer Regierungschef.

    2010 - Bei Massenprotesten im März fordern Thaksin-Anhänger den Rücktritt der Regierung. Panzer beenden die Proteste im Mai. Bei den Straßenkämpfen sterben insgesamt mehr als 90 Menschen.

    2011 - Thaksins Schwester Yingluck gewinnt die Parlamentswahl und wird im August Ministerpräsidentin.

    2013 - Die Regierung drückt im Herbst ein umstrittenes Amnestiegesetz durch die erste Kammer des Parlaments, das Thaksin eine Rückkehr als unbescholtener Mann erlauben würde.

    Angesichts neuer Massenproteste lehnt die zweite Kammer den Entwurf ab. Yingluck löst im Dezember das Parlament auf und kündigt Neuwahlen an.

    21. Januar 2014 - Nach wochenlangen Straßenschlachten mit mehreren Toten verhängt die Regierung den Ausnahmezustand für Bangkok und Umgebung.

    2. Februar: Regierungsgegner stören die Parlamentswahl und hindern viele Wähler an der Stimmabgabe. Sie wollen politische Reformen unter einer Übergangsregierung, bevor Neuwahlen stattfinden.

    18. Februar: Mehr als 15 000 Polizisten rücken an, um Straßenkreuzungen zu räumen, die Demonstranten seit Wochen besetzt halten. Fünf Menschen kommen bei den Straßenkämpfen ums Leben.

    21. März: Das höchste Gericht erklärt die Wahl vom 2. Februar für ungültig. Regierung und Wahlkommission einigen sich später auf den 20. Juli als neuen Termin.

    7. Mai: Nach einem Schuldspruch des höchsten Gerichts werden Yingluck und neun ihrer Minister des Amtes enthoben. Mit der Versetzung eines hohen Beamten zugunsten eines Verwandten habe Yingluck die Verfassung gebrochen.

    Die Antikorruptionsbehörde erhebt am Folgetag Anklage wegen eines umstrittenen Subventionsprogramms für Reisbauern.

    20. Mai: Nach neuen Kämpfen der verfeindeten Lager mit weiteren Toten verhängen die Militärs das Kriegsrecht. Zwei Tage später übernehmen sie die Regierungsgewalt.

    Die Armee hatte am Dienstag angesichts monatelanger gewalttätiger Proteste mit fast 30 Toten das Kriegsrecht über das Land verhängt. Am Mittwoch gab es unter Vermittlung der Armee einen Runden Tisch mit Vertretern der Regierung und der Opposition, der eigentlich zu einer Lösung des Konflikts führen sollte. Auch die Anführer der rivalisierenden Protestlager nahmen teil.

    Militär führt Protestanführer ab

    Trotz des Kriegsrechts hatten Gegner und Anhänger der Regierung angekündigt, ihre Proteste fortzusetzen. Wie Augenzeugen am Donnerstag berichteten, wurden die Protestanführer bei dem Treffen von der Armee abgeführt, es war aber zunächst unklar, ob sie festgenommen wurden. afp/AZ

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