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Baden-Württemberg: Wer wird CDU-Fraktionschef? Peter Hauk oder Tanja Gönner

Baden-Württemberg

Wer wird CDU-Fraktionschef? Peter Hauk oder Tanja Gönner

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    Die baden-württembergische Umweltministerin Tanja Gönner (links, CDU) und der Fraktionsvorsitzende der CDU Fraktion im baden-württembergischen Landtag, Peter Hauk (rechts) . Bei der Südwest-CDU soll es nach der Wahlniederlage eine Kampfkandidatur um die Rolle des Oppositionsführers geben. Die beiden Favoriten sind Tanja Gönner und Peter Hauk.
    Die baden-württembergische Umweltministerin Tanja Gönner (links, CDU) und der Fraktionsvorsitzende der CDU Fraktion im baden-württembergischen Landtag, Peter Hauk (rechts) . Bei der Südwest-CDU soll es nach der Wahlniederlage eine Kampfkandidatur um die Rolle des Oppositionsführers geben. Die beiden Favoriten sind Tanja Gönner und Peter Hauk. Foto: dpa

    Schon 2005 musste er bei der Wahl des baden-württembergischen CDU-Fraktionsvorsitzenden gegen einen scharfen Konkurrenten antreten. Damals verlor er gegen Stefan Mappus. Erst als dieser im Februar 2010 Ministerpräsident wurde, konnte er den Vorsitz der Fraktion im Stuttgarter Landtag übernehmen. Nach dem historischen Machtverlust der CDU im Südwesten muss sich der 50-Jährige nun mit einer Mappus-Vertrauten auseinandersetzen. Umwelt- und Verkehrsministerin Tanja Gönner will in Zukunft sowohl die Landes-CDU als auch die Fraktion führen und tritt bei der Wahl am Dienstag gegen Hauk an.

    Schon in den Tagen vor der Wahl, als das schlechte Abschneiden der CDU sich abzeichnete, hatte hinter den Kulissen der Personalpoker begonnen. Daher brachte sich Hauk rechtzeitig in Stellung und versuchte, die Fraktion hinter sich zu einen. Ob dies gelungen ist, sollte sich am Dienstagmittag zeigen. Im vergangenen Jahr konnte er mit seinem kollegialen Führungsstil die Sympathien der Abgeordneten gewinnen.

    Hauk gilt nicht als Freund von Mappus. Der ehemalige Agrarminister unter Günther Oettinger (CDU) verhielt sich jedoch stets loyal gegenüber dem Regierungschef. So verteidigte er mit Leidenschaft im Landtag den Ankauf des rund 45 Prozent großen EnBW-Aktienpakets durch das Land, bei dem Mappus  nicht einmal vorher die Fraktionsvorsitzenden und Minister informierte.

    Gegen den Ministerpräsidenten durchsetzen konnte er sich jedoch, als Mappus den baden-württembergischen Beamten vor der Wahl mit den Lebensarbeitszeitkonten eine längere Arbeitszeit verordnen wollte. Mappus musste zurückrudern und verkündete, das Modell solle freiwillig gelten.

    Vertrauter Oettingers

    Hauk wurde an Heiligabend des Jahres 1960 in Walldürn (Neckar-Odenwald-Kreis) geboren. Er wuchs in Rippberg im Odenwald auf, machte sein Abitur im bayerischen Amorbach und leistete anschließend seinen Wehrdienst. An der Universität Freiburg studierte er Forstwissenschaften und begann seine Karriere als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Freiburg.

    Nach dem Referendariat bei der Landesforstverwaltung legte Hauk 1989 die Forstliche Staatsprüfung ab. Er wurde stellvertretender Leiter des Forstamtes Schöntal (Jagst), ab 1999 war er zwei Jahre lang Projektleiter bei der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg. Im selben Jahr wurde er Chef des staatlichen Forstamtes Adelsheim. Diesen Job machte er bis zur Übernahme seines Ministeramts im Jahr 2005.

    Hauk engagierte sich viele Jahre in der katholischen Jugend in Rippberg und war lange Zeit im Pfarrgemeinderat. In seiner Freizeit wandert der zweifache Familienvater gerne in den Bergen, fährt Ski oder geht auf die Jagd.

    Hauk will konstruktive Oppositionsarbeit

    Hauk will mit der Fraktion nach der Niederlage nun eine konstruktive Oppositionsrolle spielen. "Wir werden sicherlich keine Fundamentalopposition betreiben, sondern entlang der Themen agieren", sagte Hauk im dapd-Interview. Wenn es inhaltliche Überschneidungen mit der Opposition gebe, werde man sich "keinen Zacken aus der Krone brechen, diese anzuerkennen".

    Sein Bestreben werde es weiterhin sein, dass die Meinungen und Fachkompetenz der Abgeordneten in die Arbeit der Fraktion einfließen sollten. "Es gibt keine Basta-Mentalität und keinen Führungsanspruch des Vorsitzenden für alle Themen, sondern wir sind zwingend darauf angewiesen, dass jeder Abgeordnete seine Kompetenzen in der Opposition mit einbringt", sagte er. Seine Bemerkung war wohl als Spitze gegen den Führungsstil seines ewigen Kontrahenten Mappus gemeint.dapd

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