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Baden-Württemberg: Umfragen sagen Wahlsieg von Rot-Grün voraus

Baden-Württemberg

Umfragen sagen Wahlsieg von Rot-Grün voraus

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    Nils Schmid (SPD,l) und Winfried Kretschmann (Grüne) haben gut lachen: Rot-Grün hat in Baden-Württemberg laut Umfragen die Nase vorn. dpa
    Nils Schmid (SPD,l) und Winfried Kretschmann (Grüne) haben gut lachen: Rot-Grün hat in Baden-Württemberg laut Umfragen die Nase vorn. dpa

    Die Wähler in Baden-Württemberg sind an diesem Sonntag aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen. Umfragen deuten darauf hin, dass es einen historischen Machtwechsel nach knapp 58 Jahren CDU-Dominanz geben könnte. Der Vorsprung von Rot-Grün vor der schwarz-gelben Koalition hat nach den Ergebnissen einer neuen Forsa-Umfrage weiter zugenommen.

    Kurz vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg verliert die Koalition aus CDU und FDP weiter an Zustimmung. Einer Umfrage für "stern.de" und RTL zu Folge kommt Schwarz-Gelb im Südwesten nur noch auf 43 Prozent. Rot-Grün liegt bei 48 Prozent. Die Linke erreicht vier Prozent und käme damit nicht in den Landtag. Nach der am Donnerstag veröffentlichten Forsa-Umfrage muss der seit gut einem Jahr regierende Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) um sein Amt bangen. Denn die CDU liegt bei 38 Prozent und die

    Meinungsforscher: Atom-Katastrophe in Japan beeinflusst Wahlen

    Meinungsforscher machen vor allem die Atom-Katastrophe in Japan für den Höhenflug der Grünen verantwortlich. Als wichtigstes Thema für ihre Entscheidung bei der Wahl an diesem Sonntag sehen 49 Prozent und damit die meisten Befragten die "Art und Weise der Energieversorgung". Anfang des Monats hatten nur 33 Prozent diese Meinung geäußert. Gefragt danach, was das "wichtigste Problem" für Baden-Württemberg sei, nannten 44 Prozent die Energiepolitik und nur 30 Prozent das umstrittene Milliarden-Bahnprojekt Stuttgart 21 mit dem geplanten Umbau des Kopfbahnhofs in eine unterirdische Durchgangsstation.

    Zudem befinden sich die persönlichen Werte von Regierungschef Mappus im Sinkflug. Nur noch 27 Prozent der Befragten sind mit seiner Arbeit "zufrieden", 27 Prozent haben keine klare Meinung, aber 41 Prozent sind "weniger oder gar nicht zufrieden". Bei den CDU-Anhängern liegt der Zufriedenheitswert bei 60 Prozent. Im Vergleich mit seinen Herausforderern liegt der Amtsinhaber allerdings vorn: Könnten die Bürger den Ministerpräsidenten direkt wählen, käme Mappus auf 25 Prozent, der SPD-Landesvorsitzende Nils Schmid auf 22 und Grünen-Fraktionschef Winfried Kretschmann auf 20 Prozent.

    Auch die umstrittene Aussage von Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) dürfte der Glaubwürdigkeit von Mappus weiter geschadet haben. Brüderle habe nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" gesagt, dass der energiepolitische Kurswechsel der Bundesregierung, dem auch der Atomenergiebefürworter Mappus gefolgt war, den anstehenden Landtagswahlen geschuldet war. Brüderle bestreitet diese Darstellung.

    Laut Sitzungsprotokoll bestätigte Brüderle als Gast einer Sitzung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) am 14. März - wenige Tage nach Beginn der Atom-Katastrophe in Japan - das Moratorium für die Verlängerung der Reaktorlaufzeiten in Deutschland. Er "wies erläuternd darauf hin, dass angesichts der bevorstehenden Landtagswahlen Druck auf der Politik laste und die Entscheidungen daher nicht immer rational seien", zitiert die Zeitung aus dem Protokoll. Der dpa/AZ

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