![](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/modal-user-780w.jpg)
TÜV warnt vor Motorschäden durch Bio-Diesel
![Fürs Benzin müssen die Autofahrer wieder tiefer in die Tasche greifen. Fürs Benzin müssen die Autofahrer wieder tiefer in die Tasche greifen.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Der TÜV warnt vor Motorschäden durch den neuen Biodiesel, der ab 2009 zum Einsatz kommen soll. Vor allem ältere Fahrzeuge könnten Probleme bekommen.
Berlin (dpa) - Der TÜV warnt vor Motorschäden durch den neuenBiodiesel, der ab 2009 zum Einsatz kommen soll. TÜV-Süd-SpezialistWalter Geier sagte "Bild am Sonntag": "Es gibt keine Garantie dafür,dass eine Erhöhung der Biodiesel-Beimischung auf sieben Prozent nichtzu mehr Ausfällen führen kann."
Die neueste Generation vonDieselmotoren sei vermutlich für den siebenprozentigen Anteil derBio-Beimischung in Diesel geeignet. "Aber bei Fahrzeugen der älterenGeneration ist die Verträglichkeit nicht geklärt." DieBiokraftstoffindustrie wies die Befürchtungen zurück.
BundesumweltministerSigmar Gabriel (SPD) hatte erst Anfang April die geplante Verdopplungdes Bioethanol-Anteils in Benzin auf zehn Prozent gestoppt. Damitwollte er höhere Tankkosten für Millionen Autofahrer wegenUnverträglichkeit des Biosprits vermeiden. Der TÜV befürchtet auch beiBiodiesel Schäden. "Biodiesel kann bestimmte Gummimischungenangreifen", warnte Geier. "Dichtungen quellen auf oder lösen sich,Diesel tritt aus. Nicht zu vernachlässigen ist die nicht vorhandeneSchmierwirkung des Biodiesels, was ebenfalls zu Ausfällen und zuerheblichen und teuren Schäden führen kann."
Der Verband derDeutschen Biokraftstoffindustrie sieht keine Gefahr. "Schwierigkeitenfür Pkw-Motoren durch die höhere Beimischung von Biodiesel zumineralischem Diesel von fünf auf sieben Prozent sind nicht zuerwarten", teilte Jürgen Fischer vom Kraftstoff-Normungsausschuss imDeutschen Institut für Normung (DIN) mit. Das zeigten die vierjährigenErfahrungen mit dem Biodiesel-Anteil von fünf Prozent und die"erfolgreiche Einführung" der siebenprozentigen Beimischung inFrankreich. Die Schmierfähigkeit des Kraftstoffs werde sogarverbessert. Die neue Norm solle spätestens Mitte Mai vorliegen.
DieZeitung berichtet dagegen, dass die "Bio-Task-Force" des DIN - zu derFischer gehört - Einwände gegen den neuen Dieselkraftstoff hat.Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) liege seit August 2007 einBericht vor, in dem es heiße: "Selbst bei Verwendung von B5 (Diesel mitfünf Prozent Bio-Anteil) kann es zu einer grenzwertigen Ölverdünnungkommen, so dass mit B7 (sieben Prozent Bio-Anteil) bereits sicherfahrzeugtechnische Probleme zu erwarten sind. Daher stellt B7 keinegeeignete Interimsmaßnahme zur Gewährleistung desBestandsfahrzeugschutzes dar."
Das Umweltministerium teilte "Bildam Sonntag" mit: "Es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass dieEinführung einer neuen Diesel- Sorte B7 in Deutschland zu irgendwelchentechnischen Schwierigkeiten bei neuen oder alten Kraftfahrzeugen führenwird." Bei der Normung gehe es nicht um die Frage, ob B7 eingeführtwerde. "Offen ist lediglich eine technische Detailfrage bei derUmsetzung." Über die Verordnung "wird das Bundeskabinett erst dannentscheiden, wenn der zuständige DIN-Ausschuss seine Arbeitabgeschlossen hat".
Die Diskussion ist geschlossen.