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Außenpolitik: Zapfen russische U-Boote im Atlantik wichtige Unterwasserkabel an?

Außenpolitik

Zapfen russische U-Boote im Atlantik wichtige Unterwasserkabel an?

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    NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg äußerte sich am Samstag besorgt über die jüngsten Entwicklungen im Atlantischen Ozean.
    NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg äußerte sich am Samstag besorgt über die jüngsten Entwicklungen im Atlantischen Ozean. Foto: Francois Lenoir, AFP PHOTO

    Die Nato ist besorgt über zunehmende Aktivitäten russischer U-Boote im Mittelmeer und Atlantik. "Russland hat massiv in seine Marine investiert, insbesondere in U-Boote", sagte der Generalsekretär des westlichen Bündnisses, Jens Stoltenberg, der Frankfurter Allgemeinen Wochenzeitung

    Demnach wurden seit 2014 13 weitere U-Boote ausgeliefert. Die russischen Aktivitäten in diesem Bereich seien jetzt auf dem höchsten Niveau seit dem Kalten Krieg, so Stoltenberg. Die U-Boote operierten überall im Atlantik und "auch näher an unseren Küstenlinien". 

    Kabel stellen den Internetverkehr zwischen Europa und Nordamerika sicher

    Der Washington Postzufolge, die ebenfalls an dem Gespräch mit Stoltenberg teilnahm, halten sich russische U-Boote immer häufiger in der Nähe wichtiger Datenkabel im Nordatlantik auf. Diese stellten den Internetverkehr und andere Kommunikationsverbindungen nach Europa und Nordamerika sicher, berichtete die Zeitung unter Berufung auf hochrangige Militärvertreter. Über diese Kanäle würden auch täglich Handelsgeschäfte im Umfang von Billionen Dollar abgewickelt. 

    Wenn es gelänge, diese Verbindungen zu kappen, hätte das immense Folgen für die globale Wirtschaft. Würden die Kabel angezapft, könnten sie Moskau wertvolle Einblicke in den internationalen Internetverkehr geben. 

    Als Reaktion rüstet die NATO nun auf

    "Russland zeigt klar ein Interesse an der Unterwasser-Infrastruktur der Nato und Nato-Länder", zitierte die Washington Post  US-Admiral Andrew Lennon, den Kommandeur der U-Boot-Streitmacht des westlichen Bündnisses. 

    Nach Angaben der Zeitung ist die Nato mittlerweile so nervös, dass sie zur Sicherung des Nordatlantiks die Wiedereröffnung eines nach dem Kalten Krieg geschlossenen Kommandopostens plane. Stoltenberg sprach der F.A.S. zufolge von Plänen für ein neues Kommando für den Atlantik und für Logistik in Europa, die den effizienten Nachschub von Personal und Material bei einem eskalierenden Konflikt mit Russland sicherstellen sollen. 

    Nato-Verbündete arbeiten laut Washington Post auch mit verstärktem Tempo daran, ihre  Anti-U-Boot-Kampfkapazitäten zu verbessern. Zudem hätten die Aktivitäten den Westen zur Wiederbelebung ihrer Fähigkeiten zur U-Boot-Jagd gezwungen. Das habe man zwar auch nach dem Kalten Krieg immer wieder geübt, aber in den vergangenen Monaten sei es notwendig geworden, diese Aufspür-Fähigkeiten zu praktizieren. dpa

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