Vor dem Hintergrund einer drohenden Eskalation im Nahen Osten hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Sotschi mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einem Gespräch unter vier Augen getroffen. Im Mittelpunkt der Gespräche am Freitag dürften der Krieg in Syrien, der Konflikt in der Ostukraine und das von Trump aufgekündigten Atomabkommen mit dem Iran stehen.
Merkel und Putin wollen beide an Iran-Abkommen festhalten
Deutschland und Russland wollen beide an dem Abkommen festhalten, das Trump in der vergangenen Woche einseitig aufgekündigt hatte. Außerdem wollte Merkel darauf dringen, die Umsetzung der Minsker Friedensvereinbarungen für die Ostukraine voranzutreiben. Thema dürfte auch das Ostsee-Pipeline Projekt Nord Stream 2 sein, das die USA gerne verhindern würden.
Merkel hatte Russland zuletzt vor einem Jahr besucht. Auch damals traf sie Putin in der Sommerresidenz des Präsidenten an der Schwarzmeerküste. Was die Kanzlerin erst kurz vor ihrer Ankunft in Russland erfahren hatte: Syriens Präsident Baschar al-Assad war am Donnerstag ebenfalls bei Putin in Sotschi.
Deutschland will, dass in Syrien ein politischer Prozess beginnt, der zumindest einem Teil der Millionen Kriegsvertriebenen und Flüchtlinge die Rückkehr in ihre Heimat ermöglicht und den Einfluss des Irans in dem Nachbarland Israels zurückdrängt. Russland ist Syriens wichtigste Schutzmacht. (dpa)