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Aus Libyen: Mehr als tausend Flüchtlinge in Lampedusa gelandet

Aus Libyen

Mehr als tausend Flüchtlinge in Lampedusa gelandet

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    Libysche Flüchtlinge bei ihrer Ankunft auf Lampedusa (Foto vom 8.5.2011). dpa
    Libysche Flüchtlinge bei ihrer Ankunft auf Lampedusa (Foto vom 8.5.2011). dpa

    Die  NATO verstärkte derweil ihre Luftangriffe auf die libysche  Hauptstadt Tripolis. Im Visier war erneut das Viertel Bab el  Asisija, wo sich die Residenz des Machthabers Muammar el Gaddafi  befindet.

    Am Samstag wurden laut Küstenwache südlich von Lampedusa 609  Menschen von Schnellbooten aus Seenot gerettet, deren Schiff ein  kaputtes Steuer hatte. Unter ihnen seien 41 Frauen, darunter vier  Schwangere, und sieben Kinder. Eine weitere Rettungsaktion galt  demnach 138 Flüchtlingen. Bereits in der Nacht zum Samstag war ein  Boot mit 347 Flüchtlingen, unter ihnen 27 Frauen und ein Kind, vor  der Küste in Seenot geraten. Schnellboote der

    Zuvor waren bereits zwei Flüchtlingsboote mit 247 und 175 Menschen  an Bord nach Lampedusa geleitet worden. Die Küstenwache kam nach  eigenen Angaben auch einem aus Tunesien kommenden Boot mit 55  Flüchtlingen zur Hilfe, die auf der kleinen Insel Pantelleria nahe  Lampedusa gestrandet waren. Zuvor waren rund eine Woche lang keine  Flüchtlingsboote auf

    Alle Flüchtlinge wurden in das Auffanglager auf Lampedusa gebracht.  Dort befanden sich am Sonntag mehr als 1800 Flüchtlinge, womit die  Aufnahmekapazität überschritten ist. Die Flüchtlinge sollen von  Lampedusa aus auf andere Lager in Italien verteilt werden.

    Tripolis wurde in der Nacht zum Samstag von mehreren Explosionen  erschüttert. Wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP  berichtete, waren die Detonationen in der Nähe der Gaddafi-Residenz  zu hören. Die NATO erklärte, die Angriffe hätten einem "Kommando-  und Kontrollzentrum" gegolten. Zudem seien in der Nähe der von  libyschen Regierungstruppen belagerten Küstenstadt Misrata, 200  Kilometer östlich von Tripolis, drei Panzer, Munitionsdepots,  Militärgaragen und eine Kanone zerstört worden. Die libysche  Nachrichtenagentur Jana berichtete dagegen, die

    Senegal kündigte unterdessen die Anerkennung des Nationalen  Übergangsrats der Rebellen als "legitime Vertretung des libyschen  Volks" an. Davor hatten das de facto bereits Frankreich, Italien,  Katar, Gambia, Jordanien und Großbritannien getan.

    Der Westen hatte am Freitag beim Treffen der G-8-Staaten im  französischen Deauville seine Haltung bekräftigt, dass der libysche  Machthaber Muammar el Gaddafi die Macht abgeben müsse. Erstmals  hatte sich auch Moskau dieser Linie angeschlossen.

    Die libyschen Rebellen begrüßten den russischen Positionswechsel.  Der Präsident des Übergangsrats, Mustafa Abdel Dschalil, sagte am  Samstag, er rechne in den kommenden Tagen mit der Ankunft einer  russischen Delegation in Bengasi. Der russische Präsident Dmitri  Medwedew hatte in Deauville erklärt, sein Land wolle als Vermittler  im Libyen-Konflikt tätig werden. Zugleich kündigte er die  Entsendung seines Afrika-Berater Michail Margelow in die  Rebellenhochburg

    Die Rebellen knüpfen Verhandlungen an den vorherigen Rücktritt  Gaddafis und seiner Regierung. Tripolis setzt dagegen auf einen  Friedensplan der Afrikanischen Union. Für Montag ist ein Treffen  zwischen Gaddafi und dem südafrikanischen Präsidenten Jacob Zuma  vorgesehen.

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