Die israelische Regierung stattet einem Medienbericht zufolge in Deutschland produzierte und zu großen Teilen von der Bundesregierung finanzierte U-Boote mit Atomwaffen aus. Die Schiffe würden mit nuklear bestückten Marschflugkörpern bestückt, die mittels eines bislang geheimen hydraulischen Ausstoßsystems abgeschossen werden könnten, berichtete der Spiegel am Sonntag vorab aus seiner neuen Ausgabe. "Die Deutschen können stolz darauf sein, die Existenz des Staates Israel für viele Jahre gesichert zu haben", sagte Israels Verteidigungsminister Ehud Barak dem Magazin.
Atom-U-Boote: Bundesregierung weiß angeblich nichts von
Atom-U-Boote: Immer wieder Unglücke
Mai 2012: Ein Feuer bricht auf dem Atom-U-Boot USS Miami aus - es gibt mindestens sechs Verletzte. Der Reaktor war laut Marine nicht in Gefahr.
Dezember 2011: Bei Reparaturarbeiten ist eines der größten russischen Atom-U-Boote in Brand geraten. Laut russischen Behörden bestand aber keine Gefahr eines Austritts von Radioaktivität.
April 2011: Bei einer Schießerei auf einem atomgetriebenen U-Boot der britischen Marine wird ein Mann getötet, ein zweiter lebensgefährlich verletzt. Es hatte einen Reaktorantrieb, aber keine Atomwaffen an Bord.
Oktober 2010: Ein britisches Atom-U-Boot läuft auf Grund. Bei dem Vorfall sei niemand verletzt worden, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Es handle sich nicht um einen «nuklearen Zwischenfall».
Februar 2009: Zwei Atom-U-Boote aus Frankreich und Großbritannien stoßen im Atlantik zusammen. Während die beiden Nationen beteuerten, durch die Kollision habe zu keiner Zeit Gefahr bestanden, warnen Atomexperten vor solchen Vorfällen.
November 2008: Bei einer Havarie auf einem atombetriebenen russischen U-Boot sterben nach Militärangaben mehr als 20 Matrosen und Zivilisten. Ein ausströmendes Gift soll die Besatzung getötet haben.
November 2004: Bei einer Explosion auf dem Atom-U-Boot "Podolsk" der russischen Pazifikflotte am 14. November stirbt ein Matrose. Russische Medien vermuteten, dass der Vorfall nicht so harmlos gewesen sei, wie offiziell dargestellt.
August 2000: An Bord des russischen Atom-U-Boot "Kursk" kommen 118 Seeleute ums Leben.
Bislang behaupte die Bundesregierung, nichts von einer atomaren Bewaffnung der U-Boote zu wissen, heißt es in dem Bericht. Ehemalige hochrangige Beamte aus dem Bundesverteidigungsministerium wie der frühere Staatssekretär Lothar Rühl oder der einstige Chef des Planungsstabs, Hans Rühle, sagten laut Spiegel jedoch, sie seien schon immer davon ausgegangen, dass Israel auf den Schiffen Atomwaffen stationieren werde. Aus Akten des Auswärtigen Amts gehe zudem hervor, dass die Bundesregierung seit dem Jahr 1961 über die Praxis informiert sei.
U-Boote der Dolphin-Klasse
Die Schiffe werden in der Howaldtswerke-Deutsche Werft in Kiel gebaut. Drei U-Boote sind bereits ausgeliefert worden, drei weitere sollen bis zum Jahr 2017 übergeben werden. Erst im März verkündete Verteidigungsminister Thomas de Maizière die Lieferung Lieferung eines sechsten U-Boots für Israel. Die U-Boote der Dolphin-Klasse können mit Atomsprengköpfen ausgestattet werden. Israel äußert sich nicht zum Besitz eigener Atomwaffen; allerdings gehen Experten davon aus, dass das Land über Atomsprengköpfe verfügt.
Für dieses sechste Boot übernehme die Bundesregierung mit 135 Millionen Euro ein Drittel der Kosten und stunde zudem den israelischen Anteil bis zum Jahr 2015. Als Gegenleistung erhoffe sich Deutschland unter anderem eine Wende in der israelischen Siedlungspolitik. AZ/afp/dpa
Zehn Fakten zu Israel
Israel ist ein Staat im Nahen Osten.
Das Land grenzt an Libanon, Jordanien, Syrien und Ägypten.
Die parlamentarische Republik Israel gilt als einzige wahre Demokratie im Nahen Osten.
Israel hat eine Fläche von nur 20.991 Quadratkilometern, auf der etwa 7,7 Millionen Menschen leben.
Die Währung des Landes ist der Schekel, der 100 Agorot entspricht.
Die Gründung Israels war am 14. Mai 1948, oder nach eigener Rechnung: 5. Ijjar 5708.
Das internationale Kfz-Zeichen und die Internetendung lauten IL bzw. il. Die Vorwahl des Landes ist die +972.
Die größten Städte des Landes sind Jerusalem, Tel Aviv, Haifa, Rischon leTzion, Aschdod und Be'er Scheva.
Der erste israelische Ministerpräsident war David Ben Gurion.
Die Flagge Israels ist blau-weiß und zeigt einen Davidstern.