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Atomprogramm: Westen verstärkt mit Sanktionen Druck auf den Iran

Atomprogramm

Westen verstärkt mit Sanktionen Druck auf den Iran

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    US-Außenministerin Hillary Clinton und der britische Schatzkanzler haben bekannt gegeben, dass der Westen durch neue Sanktionen den Druck auf den Iran verstärken möchte.
    US-Außenministerin Hillary Clinton und der britische Schatzkanzler haben bekannt gegeben, dass der Westen durch neue Sanktionen den Druck auf den Iran verstärken möchte. Foto: dapd

    Nach dem jüngsten kritischen Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zum iranischen Atomprogramm will der Westen die USA Teheran mit neuen Sanktionen unter Druck setzen. Die Barack Obama erklärte, der Iran habe "den Weg der internationalen  Isolation gewählt".

    Die von US-Außenministerin Hillary Clinton vorgestellten  Sanktionen richten sich erstmals direkt gegen den iranischen  Energiesektor. Betroffen sind bestimmte Güter, Dienstleistungen und  Technologien für die Erdölindustrie. Energieexporte sind ein  entscheidener Wirtschaftsfaktor für den Iran.

    Solange der Iran seinen "gefährlichen Weg" fortsetze, würden die  USA Wege finden, allein oder in Abstimmung mit ihren Partnern den  Druck auf die iranische Regierung weiter zu verstärken, warnte  Obama. Iran habe die Wahl, seine internationalen Verpflichtungen zu  erfüllen oder sich seiner Verantwortung zu entziehen und deshalb  zusätzlichen Druck und Isolation zu erleiden.

    Scharfe Kritik an iranischem Bankensystem

    Zugleich bezichtigte die US-Regierung den Iran der Geldwäsche.  Finanzinstitutionen in aller Welt sollten die Risiken von  Geschäften mit Teheran genauestens prüfen, sagte Finanzminister  Timothy Geithner. Großbritannien stellte am Montag sämtliche  Verbindungen zwischen dem britischen und dem iranischen  Bankensystem ein. Der britische Schatzkanzler George Osborne sagte, es sei das  erste Mal, dass die britische Regierung die Kontakte mit dem gesamten Bankensystem eines Landes unterbreche. Auch Kanada verhängte umfassende Sanktionen gegen den iranischen Bankensektor.

    Frankreich rief dazu auf, "ab sofort" die Guthaben der  iranischen Zentralbank einzufrieren und den Ölhandel mit dem Iran  einzustellen. In einem Brief an die europäischen Partner sowie die  USA und Japan sprach sich Paris für "noch nie dagewesene  Sanktionen" aus.

    Iran wehrt sich vehement gegen die Vorwürfe

    Die IAEA hatte vor zwei Wochen in einem Bericht erstmals  "glaubwürdige Hinweise" für eine militärische Dimension des  iranischen Atomprogramms aufgelistet. Der IAEA-Gouverneursrat  verabschiedete daraufhin am Freitag eine Resolution, in der er  seine "tiefe und wachsende Sorge" über Irans atomare Ambitionen  äußerte, der Regierung in Teheran aber keine Frist für eine Klärung  der erhobenen Vorwürfe setzte. Der Iran weist die Vorwürfe zurück  und betont den zivilen Charakter seines Atomprogramms.

    Die Sanktionen zielen auf die iranische Öl- und Petrochemieindustrie ab sowie auf iranische Unternehmen, die an der Beschaffung von Atommaterial beteiligt sind. Damit soll Teheran unter Druck gesetzt werden, das vermutete Atomwaffenprogramm einzustellen. afp/dapd/AZ

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