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Atomkraft: Eon: Isar I noch nicht endgültig abgeschaltet

Atomkraft

Eon: Isar I noch nicht endgültig abgeschaltet

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    Das Atomkraftwerk Ohu an der Isar bei Landshut wird seit Dienstagabend heruntergefahren. Das Kraftwerk liegt nur etwa 60 Kilometer Luftlinie von der Region entfernt.
    Das Atomkraftwerk Ohu an der Isar bei Landshut wird seit Dienstagabend heruntergefahren. Das Kraftwerk liegt nur etwa 60 Kilometer Luftlinie von der Region entfernt. Foto: dpa

    Das Atomkraftwerk Isar I bei Landshut geht mindestens für drei Monate vom Netz. "Wir sind dabei, es herunterzufahren", bestätigte Dienstagvormittag die Sprecherin des Betreibers Eon, Dr. Petra Uhlmann, gegenüber augsburger-allgemeine.de. Doch die endgültige Abschaltung bezeichnete sie als "Spekulation". Für Isar I gelte im Moment das dreimonatige Moratorium, also die vorübergehende

    Bayerns Umweltminister Markus Söder (CSU) hatte am Dienstag gesagt, die schwarz-gelbe Landesregierung wolle den umstrittenen Atommeiler Isar I endgültig abschalten. Uhlmann sagte jedoch, dazu habe es mit dem Betreiber Eon noch kein Gespräch gegeben. Die rechtlichen Rahmenbedingungen müsse der Bund klären, lautete Söders Aussage. Er hatte einen unzureichenden Schutz des ältesten bayerischen Meilers gegen Flugzeugabstürze eingeräumt. Söder: "Isar I ist der einzige bayerische Reaktor, der gegen den Absturz eines großen Verkehrsflugzeuges nicht ausreichend gesichert ist."

    Ein weiterer Unionspolitiker hatte eine dauerhafte Abschaltung der sieben ältesten Atomkraftwerke und des Meilers Krümmel vorhergesagt: Josef Göppel (CSU), Unions-Obmann im Umweltausschuss. Der Politiker begründete dies mit verschärften Nachrüstanforderungen nach der Atomkatastrophe von Fukushima. Die Kosten würden den Betrieb der älteren Anlagen wohl unrentabel machen, so fehle etwa ein umfassender Schutz der Reaktoren gegen Flugzeugabstürze.

    Wie lange es dauert, bis die Abschaltung von Isar I beendet ist, ist laut Uhlmann nicht vorherzusagen. Das könne einen Tag oder bis zu drei Tage dauern. "Wir müssen bestimmte Prüfungen und Messungen machen, dafür brauchen wir Zeit." Laut der Internetseite des Betreibers Eon sind in beiden Blöcken rund 700 Mitarbeiter beschäftigt. Die Arbeitsplätze der Angestellten seien von der Abschaltung derzeit nicht betroffen, so die Sprecherin. Für das jetzt anstehende aufwändige Prüfprogramm der Bundesregierung könnten hingegen sogar mehr Mitarbeiter als normaler notwendig sein.

    Die geplante vorübergehende Abschaltung deutscher Atomkraftwerke ist allerdings rechtlich noch nicht abgesichert.  Die Bundestagsverwaltung prüft, ob die Bundesregierung dazu nicht einen Parlamentsbeschluss braucht. bawo/dpa

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