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Asyl: Deutschland setzt Abschiebungen nach Afghanistan aus

Asyl

Deutschland setzt Abschiebungen nach Afghanistan aus

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    Polizeibeamte begleiten im Juli einen Afghanen auf dem Flughafen Leipzig-Halle in ein Charterflugzeug. Abschiebungen wie diese wird es vorerst nicht geben.
    Polizeibeamte begleiten im Juli einen Afghanen auf dem Flughafen Leipzig-Halle in ein Charterflugzeug. Abschiebungen wie diese wird es vorerst nicht geben. Foto: Michael Kappeler, dpa (Archiv)

    Wegen der dramatischen Verschlechterung der Sicherheitslage in Afghanistan schiebt Deutschland vorerst keine abgelehnten Asylbewerber mehr dorthin ab. "Der Bundesinnenminister hat aufgrund der aktuellen Entwicklungen der Sicherheitslage entschieden, Abschiebungen nach Afghanistan zunächst auszusetzen", sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Eine in der vergangenen Woche verschobene Abschiebung von sechs Afghanen wird zunächst nicht mehr nachgeholt.

    Die Sicherheitslage in Afghanistan hat sich seit der Entscheidung über den Abzug der internationalen Truppen aus Afghanistan Mitte April dramatisch verschlechtert. Die militant-islamistischen Taliban haben inzwischen wieder neun Provinzhauptstädte unter ihre Kontrolle gebracht.

    Die EU-Botschafter in Afghanistan sprachen sich für einen Abschiebestopp aus

    Die in Kabul vertretenen EU-Botschafter hatten sich erst am Dienstag für einen Abschiebestopp ausgesprochen. Auch 26 Organisationen, darunter Amnesty International, Pro Asyl, Caritas und die Diakonie plädierten in einer gemeinsamen Erklärung dafür. 

    Das Auswärtige Amt erstellt derzeit einen neuen Asyllagebericht für Afghanistan, der normalerweise die Hauptgrundlage für die Entscheidung über Abschiebungen ist. Dieser Bericht liegt aber noch nicht vor. Seit 2016 sind mehr als 1000 Migranten nach Afghanistan zurückgebracht worden, überwiegend Straftäter. (dpa)

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