Vor dem Hintergrund des Anschlags auf die Synagoge in Halle hat der Innen- und Rechtsexperte der FDP, Stephan Thomae, vor einer neuen Art von Terrorismus in Deutschland gewarnt. Es handele sich hier nicht mehr um organisierte Terrorzellen, sagte der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende unserer Redaktion. „Stattdessen sind es bislang unauffällige Täter, die im Schwarm mitschwimmen, sich dann aber nach und nach selbst im Netz radikalisieren und dann plötzlich aus dem Schwarm ausscheren“, erklärte Thomae. Diese seien im strafrechtlichen Sinne zwar Einzeltäter, „wissen sich aber von einer breiten Phalanx dumpfer Unterstützer getragen“.
Thomae forderte die Bundesregierung dazu auf, „umgehend ein Sofortprogramm gegen Antisemitismus auf den Weg bringen und mit den notwendigen finanziellen Mitteln ausstatten“. Wichtig sei die Förderung von Projekten zur Aufklärung, Prävention und Bekämpfung von Antisemitismus.
„Zudem muss die Sicherheitsarchitektur in Deutschland grundlegend umgebaut werden“, sagte Thomae. „Wir brauchen mehr digitale Vernetzung und digitale Kompetenz bei den Sicherheitsbehörden, sowie eine bessere technische und personelle Ausstattung, um gegen Radikalisierung im Netz vorzugehen.“
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