Die Hackergruppe Anonymous hat eigenen Angaben zufolge der russischen Regierung den Cyberkrieg erklärt. Das Kollektiv meldete am Donnerstagabend via Twitter, dass mehrere Seiten der Regierung lahmgelegt worden seien. Zudem sei die Internetseite des russischen Propagandasenders RT – früher Russia Today – zeitweise nicht aufrufbar gewesen. Schon in der Vergangenheit machte Anonymous mit großangelegten Cyberattacken auf Webseiten oder Organisationen auf sich aufmerksam. Die gezielten Störungen gegen Russland richten sich lediglich gegen die Regierung.
Anonymous veröffentlichte dazu offenbar Informationen über russische Kriegspläne – unter anderem, dass Kiew innerhalb von 96 Stunden angegriffen werden wird. Die Gruppe rief dazu auf, die Ukraine zu unterstützen. Derzeit kursieren Gerüchte, dass die ukrainische Regierung in Internetforen um die Hilfe von Hackern und Computerspezialisten gebeten habe, um die eigene Infrastruktur zu schützen. Eine offizielle Bestätigung von ukrainischer Seite gibt es derzeit jedoch nicht.
Anonymous hackt russische Seiten: Westen bereitet sich auf russische Cyberattacken vor
Im Westen ist die Sorge vor weiteren russischen Cyberattacken und einer gezielten Desinformationskamapgne groß. Bundesinnenministerin Nancy Faeser schrieb dazu auf Twitter: "Auf Cyberangriffe sind wir vorbereitet. Wir haben Schutzmaßnahmen hochgefahren. Alle Informationen laufen im Nationalen Cyber-Abwehrzentrum zusammen. Auch Proteste und Demonstrationen in Deutschland haben wir im Blick."
Ähnlich äußerte sich auch der US-amerikanische Präsident Joe Biden: Wenn Russland Cyberattacken gegen US-amerikanische Firmen starten würde, seien die USA bereit zu antworten. (klu-)
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