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Angst vor Alltagskriminalität: Viele Deutsche fühlen sich nicht mehr sicher

Angst vor Alltagskriminalität

Viele Deutsche fühlen sich nicht mehr sicher

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    Polizisten Polizei
    Polizisten Polizei

    Berlin - Freund und Helfer soll der Polizist eigentlich sein. Doch im Bewusstsein der Deutschen ist eben dieser Freund und Helfer zunehmend nicht mehr in der Lage, die Sicherheit der Bürger zu garantieren.

    Nach einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Beamtenbunds fühlt sich ein immer größerer Teil der Deutschen nicht mehr sicher. Zwar war die Zahl der erfassten Straftaten in den vergangenen Jahren rückläufig. Trotzdem hatten zwei von drei Befragten den Eindruck, dass die Kriminalität hierzulande zugenommen hat. Und etwa ebenso viele waren der Meinung: Der Staat tut nicht genug, um die Sicherheit seiner Bürger zu gewährleisten.

    Insgesamt, so Forsa-Chef Manfred Güllner, fürchten die Menschen die Alltagskriminalität stärker als die relativ abstrakte Bedrohung durch den internationalen Terrorismus. Am meisten Angst hätten die Deutschen der Umfrage zufolge vor Gewalt an der Schule und Kindesmisshandlung (jeweils 80 Prozent), gefolgt von Betrügereien (74 Prozent) und Gewalt durch Rechtsextreme (69 Prozent).

    Immer lauter werde indes der Ruf nach einem starken Staat, der, wenn es sein muss, auch die Freiheiten der Bürger beschneiden darf - sofern nur das Land dadurch sicherer wird. Fast drei Viertel der Befragten hielten es für zumutbar, die Freiheitsrechte des Einzelnen für dieses Ziel einzuschränken. So befürworten 75 Prozent der Deutschen die Lockerung des Datenschutzes im Kampf gegen Internetkriminalität. Diese empfinden 41 Prozent als sehr bedrohlich. Zudem sprachen sich drei von vier Befragten für die Videoüberwachung auf öffentlichen Plätzen, Bahnhöfen und Flughäfen aus. Knapp 60 Prozent glauben, dass sie das Land insgesamt sicherer macht.

    Bürger fordern mehr Polizeipräsenz

    Ganz oben auf der Wunschliste der Deutschen steht stärkere Polizeipräsenz. Eine klare Mehrheit (67 Prozent) hat der Studie zufolge den Eindruck, es gäbe zu wenig Polizisten im Land und fordert eine Aufstockung. Zudem steht eine knappe Mehrheit dem Einsatz der Bundeswehr im Inneren positiv gegenüber. Dass die Polizeipräsenz von den Bürgern als unzureichend bewertet wird, ist für Peter Heesen, Chef des Beamtenbunds, keine Überraschung. Die Politik sei in der Pflicht, mahnte Heesen in Berlin und forderte 10 000 neue Planstellen für die Polizei. (Katharina Gaugenrieder)

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