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Angriffe auf Libyen gehen weiter: Italien will Libyen nun auch angreifen

Angriffe auf Libyen gehen weiter

Italien will Libyen nun auch angreifen

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    Die zerstörte Residenz Gaddafis.
    Die zerstörte Residenz Gaddafis. Foto: dpa

    Die Nato hatte mit Raketen auch eine Residenz in Tripolis beschossen, in der Machthaber Gaddafi seine Gefolgsleute sowie ausländische Gäste empfangen hat. Wie die italienische Regierung von Silvio Berlusconi am Montagabend mitteilte, wolle Rom seine Flugzeuge vor Ort nun auch bereitstellen "für gezielte Einsätze gegen Militärobjekte auf libyschem Territorium, um die Zivilbevölkerung zu schützen". Berlusconi habe dies nach einem Telefongespräch mit US-Präsident Barack Obama beschlossen, hieß es.

    Italien hatte bisher von Bombardierungen in seiner früheren Kolonie Libyen Abstand genommen. Man habe sich zu der Teilnahme an den Nato-Einsätzen entschlossen vor allem angesichts der entsetzlichen Situation in der heftig umkämpften Stadt Misrata. Das erklärte der italienische Verteidigungsminister Ignazio La Russa am Abend. Es werde sich jedoch "nicht um wahllose

    Italien hatte bisher Militärbasen sowie Flugzeuge zu militärischen Erkundungsflügen zur Verfügung gestellt. Andere Interventionen in Libyen waren zwar nicht gänzlich ausgeschlossen, aber auch nie genauer spezifiziert worden. Wie Großbritannien und Frankreich hatte auch Rom in der vergangenen Woche angekündigt, die libyschen Regimegegner mit der Entsendung von Militärexperten zu unterstützen.

    Mit neuen Luftangriffen auf Tripolis hat die Nato Gebäude einer Residenz des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi zerstört. Ein Regierungssprecher verurteilte den Angriff am Montag vor Journalisten als Versuch, Gaddafi zu töten. Gebäude der Residenzanlage in Tripolis wurden von mindestens zwei Raketen getroffen und schwer beschädigt.

    Bombardiert wurde unter anderem ein repräsentatives Gebäude, in dem Gaddafi kürzlich eine Delegation der Afrikanischen Union empfangen hatte. Unklar blieb, wo sich der Machthaber zum Zeitpunkt des Angriffs aufhielt. Auch auf Ziele in der umkämpften westlibyschen Stadt Misrata seien am frühen Montagmorgen offensichtlich von Nato-Maschinen Angriffe geflogen worden, wie ein Arzt dem US-Nachrichtensender CNN sagte.

    Am Sonntag seien in der Stadt mindestens 16 Menschen getötet und 71 verletzt worden. Ein Augenzeuge sagte, die Truppen Gaddafis hätten die Stadt unter starken Beschuss genommen. Alle fünf Minuten seien Explosionen zu hören gewesen. Der libysche Regierungssprecher Mussa Ibrahim sagte nach CNN-Angaben, die Armee habe ihren Rückzug aus Misrata fortgesetzt. Dabei sei sie von Rebellen angegriffen worden und hätte sich zur Wehr gesetzt. Ein Bewohner der drittgrößten libyschen Stadt sagte

    Am Samstag hatte es zunächst geheißen, Gaddafis Truppen hätten den Befehl erhalten, sich aus Misrata zurückzuziehen. Ein Kämpfer der Rebellen in der Stadt sagte einem der neuen libyschen Fernsehsender, ein verletzter Soldat, der ihnen in die Hände gefallen sei, habe erklärt, die Truppen hätten tatsächlich den Befehl zum Abzug bekommen. Dies allerdings nur, um bei einem geplanten Raketenbeschuss keine Opfer in den eigenen Reihen zu riskieren. Am Sonntag seien mehrere Grad-Raketen auf Misrata abgeschossen worden. Misrata liegt 210 Kilometer östlich von Tripolis und ist derzeit für die Aufständischen nur auf dem Seeweg zu erreichen. Die Versorgungslage in der drittgrößten libyschen Stadt ist sehr schlecht. Tausende afrikanische Gastarbeiter, Dutzende verletzte Kämpfer und Zivilisten wurden per Schiff in Sicherheit gebracht. dpa

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