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Andreas Schockenhoff : Der Tabubrecher

Andreas Schockenhoff 

Der Tabubrecher

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    Der alkoholkranke Politiker Andreas Schockenhoff bekennt sich vor einem Millionenpublikum zu seiner Sucht.
    Der alkoholkranke Politiker Andreas Schockenhoff bekennt sich vor einem Millionenpublikum zu seiner Sucht. Foto: dpa

    Andreas Schockenhoff  erzählt seine Geschichte ruhig und klar. Es ist die Geschichte eines alkoholkranken Politikers, der sich zu seiner Sucht bekennt. Am Sonntagabend tat er es in der Talkshow „Günther Jauch“ vor einem Millionenpublikum.

    „Ich bin 365 Tage im Jahr unter Menschen, und oft gibt es Gelegenheit dabei, Alkohol zu trinken“, versuchte sich der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion an einer Erklärung für seine Sucht. Zudem betonte er: „Alkoholkrankheit ist nicht die Staublunge der Politiker.“ Mit seinem Eingeständnis hatte der 54-Jährige bereits im Sommer ein Tabu gebrochen. Denn Politiker, die zu viel trinken? Gibt es nicht. Zumindest nicht offiziell. Weil gegen Schockenhoff damals wegen des Verdachts der Unfallflucht ermittelt worden ist, kündigte er an, sich stationär behandeln lassen zu wollen. Mit seinem Auftritt bei „Günther Jauch“ meldete er sich nun zurück.

    Hochachtung vor Schockenhoff

    „Ich habe Hochachtung vor Schockenhoff“, sagt der Mannheimer Suchtforscher Karl Mann im Gespräch mit der Augsburger Allgemeinen. Es sei heute leichter zu sagen, man sei HIV-infiziert, als über seine Alkoholsucht zu sprechen. Vor allem im politischen Berlin wird Mann zufolge „ziemlich heftig“ getrunken.

    In Deutschland konsumieren nach Angaben der Drogenbeauftragten der Bundesregierung 9,5 Millionen Menschen Alkohol in gesundheitlich riskanter Form. Etwa 1,3 Millionen gelten als abhängig.

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