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"Alko-Locks": Ministerium testet Wegfahrsperren für betrunkene Autofahrer

"Alko-Locks"

Ministerium testet Wegfahrsperren für betrunkene Autofahrer

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    So sieht die Praxis aus: Bevor der Motor gestartet werden kann, fordert die Wegfahrsperre den Autofahrer zu einer Atemprobe auf.
    So sieht die Praxis aus: Bevor der Motor gestartet werden kann, fordert die Wegfahrsperre den Autofahrer zu einer Atemprobe auf. Foto: Drägerwerk AG & Co. KGaA (dpa)

    Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat ein erstes Testprojekt zum Einsatz von Wegfahrsperren für betrunkene Autofahrer angekündigt. "Dazu werden wir einen Modellversuch starten", sagte der Minister der Bild-Zeitung vom Freitag. Die Sperren erhöhten die Verkehrssicherheit und helfe Alkoholsündern dabei, wieder verantwortungsvoll am Verkehr teilzunehmen.

    Nach Angaben des Verkehrsministeriums will Dobrindt in rund zwei Wochen bei einem Expertentreffen in Berlin einen Vorschlag präsentieren, wie der Einsatz der Technik geregelt werden könnte. Demnach könnten Autofahrer, die aufgrund alkoholbedingter Vorfälle den Führerschein verloren haben und eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) erfolgreich absolviert haben, ihre Fahrerlaubnis unter der Bedingung zurückerhalten, dass sie ein sogenanntes Alko-Lock in ihren Wagen einbauen. Parallel sollen sie darüber hinaus beraten und geschult werden.

    Wegfahrsperre misst Alkoholgehalt des Fahrers

    Der Einbau einer Alkohol-Wegfahrsperre sorgt dafür, dass der Motor eines Fahrzeugs erst nach der Messung des Atemalkoholgehalts des Fahrers gestartet werden kann. Dazu pustet dieser in ein mit der Fahrzeugelektronik verbundenes Messgerät, wie es auch von Polizei eingesetzt wird. Nach Angaben von Herstellern werden solche Geräte bereits im Rahmen staatlicher Alkoholsünder-Programme in Ländern wie Schweden, Finnland, Kanada und den USA verwendet und sind teils auch in Fahrzeugflotten von  Transportunternehmen verbaut.

    Dobrindt steht dem Einsatz von Alko-Locks seit längerem positiv gegenüber. Nach Angaben seines Ministeriums war 2013 in etwa jeder elfte Verkehrstote in Deutschland auf einen Unfall unter Alkoholeinfluss zurückzuführen. Es gibt allerdings auch kritische Stimmen. Einige Experten befürchten, durch die Einführung einer Wegfahrsperre werde der Abschreckungseffekt von Fahrverboten für Alkoholsünder reduziert. Diese könnten sich für den Einbau der Technik entscheiden und damit dann trotzdem weiter Auto fahren. dpa

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