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Afrika: Gabriel dringt auf Friedensplan für den Südsudan

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Gabriel dringt auf Friedensplan für den Südsudan

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    Bundesaußenminister Sigmar Gabriel mit Flüchtlingen im Rhino Refugee Camp Settlement im Südsudan. Der SPD-Politiker vermittelt in dem von Krieg und Elend heimgesuchten Staat.
    Bundesaußenminister Sigmar Gabriel mit Flüchtlingen im Rhino Refugee Camp Settlement im Südsudan. Der SPD-Politiker vermittelt in dem von Krieg und Elend heimgesuchten Staat. Foto: Thomas Koehler, dpa

    Außenminister Sigmar Gabriel hat die Bürgerkriegsparteien im Südsudan zu verstärkten Friedensbemühungen aufgerufen. „Der

    „Es ist manchmal lebensgefährlich für Mitarbeiter internationaler Hilfsorganisationen“, sagte er. Gabriel zeigte sich auch besorgt über den Einsatz von Kindern in dem Bürgerkrieg. Laut Unicef soll es 17000 Kindersoldaten geben – auf- seiten der Rebellen, aber auch in den Regierungstruppen. Salva Kiir habe zugesagt, die Rekrutierung von Kindersoldaten als Verbrechen zu ächten. Im jüngsten Staat der Welt war Ende 2013 nur zwei Jahre nach der Unabhängigkeit ein blutiger Bürgerkrieg ausgebrochen. Hintergrund ist ein Machtkampf zwischen

    Der Konflikt zieht sich entlang ethnischer Linien, die Vereinten Nationen warnten im Dezember vor einem Völkermord. Gabriel rief ausdrücklich beide Seiten zum Einlenken auf. „Das ist nicht nur eine Aufgabe der Rebellen, sondern auch der Regierung und des Präsidenten selber“, sagte der SPD-Politiker. Zehntausende Menschen sind schon getötet worden. Knapp vier Millionen der rund zwölf Millionen Südsudanesen befinden sich auf der Flucht, die Hälfte davon in Nachbarländern wie Uganda. Etwa 16000 Blauhelmsoldaten, Polizisten und zivile UN-Mitarbeiter bemühen sich um eine Stabilisierung des ostafrikanischen Landes. Die Bundeswehr beteiligt sich mit 16 Stabsoffizieren und Militärbeobachtern, die Gabriel besuchte. Der Chef der Mission, David Shearer (Neuseeland), wünscht sich von Deutschland ein stärkeres Engagement.

    Wegen der Krise steht der Südsudan am Rande einer Hungersnot. Helfer haben zu großen Teilen des Landes nur beschränkt Zugang. Rund sechs Millionen Südsudanesen – etwa die Hälfte der Bevölkerung – haben nach UN-Angaben nicht genügend zu essen. Rund 270000 Kinder sind demnach lebensbedrohlich mangelernährt. Aufgrund des Konflikts ist auch die Wirtschaft des ölreichen Landes stark eingebrochen. Deutschland hat in diesem Jahr die humanitäre Hilfe für das Land von knapp 60 auf 90 Millionen Euro aufgestockt. Damit werden Projekte im Land selbst, aber auch für die Flüchtlinge in den Nachbarländern gefördert.

    Das Geld wird unter anderem für medizinische Hilfe, Wasserversorgung, Nahrungsmittel oder Notunterkünfte ausgegeben. (dpa)

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