Bei einem Luftangriff der Nato in der südafghanischen Provinz Helmand sind nach Angaben der örtlichen Behörden 14 Zivilisten getötet worden. Sechs weitere Zivilisten seien bei dem Angriff verletzt worden, erklärte das Büro des Gouverneurs der Provinz am Sonntag.
Hubschrauber der NATO-Truppe ISAF seien am Samstag einen Einsatz geflogen, um den Soldaten eines Nato-Stützpunktes gegen einen Angriff von Aufständischen beizustehen. Dabei seien im Bezirk Nawsad zwei Häuser getroffen worden. Bei den Toten handle es sich um fünf Mädchen, sieben Jungen und zwei Frauen.
Ein Stammesführer in Nawsad sagte der Nachrichtenagentur AFP, zwölf Mitglieder seiner Familie seien bei dem Nato-Angriff getötet und zehn weitere verletzt worden. Er habe gesehen, wie die Hubschrauber beschossen worden seien. Sie seien zunächst weggeflogen, nach zehn Minuten aber zurückgekehrt. Dann hätten sie Raketen abgefeuert.
Ein ISAF-Sprecher erklärte, der Vorfall werde untersucht. Ein Untersuchungsteam habe sich bereits auf den Weg in die Region aufgemacht. Der Tod von afghanischen Zivilisten bei ISAF-Einsätzen ist ein besonders heikles Thema zwischen dem Westen und der Regierung in Kabul. Der Tod von vier Menschen in Talokan in der nordöstlichen Provinz Tachar hatte am 18. und 19. Mai zu gewaltsamen Ausschreitungen in afp