Bei einer schweren Explosion in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind am frühen Montagmorgen mindestens 24 Menschen getötet worden. Das bestätigte am frühen Morgen ein Sprecher des Gesundheitsministeriums, Wahidullah Madschroh. Außerdem seien 42 Verletzte in Krankenhäuser gebracht worden. Der Sprecher des Innenministeriums, Nadschib Danisch sagte, es handele sich um eine Autobombe. Die Explosion habe einen Bus getroffen, der Mitarbeiter des Bergbauministeriums transportierte. Der Täter habe in dem Wagen gesessen, auch er sei getötet worden. Drei Fahrzeuge und 15 Geschäfte wurden zerstört. Die Explosion ereignete sich während des Berufsverkehrs. Mittlerweile hat sich die radikalislamische Taliban zu dem Anschlag bekannt.
Explosion nahe dem Haus des stellvertretenden Regierungsgeschäftsführers
Nach ersten Erkenntnissen detonierte die Bombe im Viertel Gulai-e Dawachana, nahe dem Haus des stellvertretenden Regierungsgeschäftsführers, Hadschi Mohammed Mohakek. Einem Reporter der BBC sagte ein Sprecher von Mohakek, der Politiker sei unversehrt. In der Nähe soll sich auch eine der vielen privaten Universitäten der Stadt befinden. Ob Studenten betroffen waren, blieb zunächst unklar.
Erst vor gut einer Woche hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier deutsche Soldaten in Afghanistan besucht.
Bereits der zehnte Anschlag in diesem Jahr
Erste Fotos, die über den Kurznachrichtendienst Twitter verbreitet wurden, zeigten eine in Rauchwolken gehüllte Straße, verkohlte Bäume, mehrere kleine Feuer und schwer beschädigte Häuser und Läden. Es ist bereits der zehnte schwere Anschlag in der Stadt seit Jahresbeginn. Er ereignete sich genau ein Jahr nach einem Bombenanschlag der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), bei dem in Kabul mehr als 80 Menschen ums Leben kamen. Vergangenen Monat etwa waren mindestens 29 Menschen bei einem Anschlag in der südafghanischen Provinz Helmand getötet worden. Auch dort war eine Autobombe explodiert. Kabul verzeichnet landesweit die meisten zivilen Opfer von Anschlägen. dpa/afp