Bei einem schweren Selbstmordanschlag am Dienstag in Kabul sind mindestens 15 Menschen umgekommen. Diesen haben dieradikalislamischen Taliban auf Mitarbeiter des Obersten Gerichtshofs in Kabul verübt. Mitten im Feierabendverkehr lenkte ein Selbstmordattentäter ein mit Sprengstoff präpariertes Auto in einen voll besetzten Bus, wie der Chef der zuständigen Ermittlungsbehörde, Mohammed Sahir, sagte. Die Taliban drohten in ihrem Bekennerschreiben Afghanistans Justiz mit weiteren Attentaten.
Unter den Opfern sind überwiegend Angestellte des Gerichts
Laut Polizei wurden 15 Zivilisten getötet, 40 weitere wurden verletzt. Nach Angaben des Ermittlungschefs waren unter den Opfern überwiegend Angestellte des Gerichts, die gezielt getroffen werden sollten. Demnach ereignete sich der Anschlag gegen 16.00 Uhr, wenn viele Angestellte in Kabul auf dem Heimweg sind.
Taliban fordern im Bekennerschreiben ein Ende der Todestrafe
In einer Erklärung bekannten sich die Taliban zu dem Anschlag. In dem Bekennerschreiben fordern die Islamisten von der afghanischen Justiz ein Ende der Haft- und Todesstrafen gegen Talibankämpfer: "Der heutige Anschlag war eine Warnung falls sie weiterhin Landsleute einschüchtern oder mit tyrannischen Strafen belegen", heißt es darin. Die afghanische Justiz verhängte in den vergangenen Jahren mehrere Todesstrafen. Zuletzt wurden im vergangenen November sechs Taliban-Kämpfer exekutiert. In den afghanischen Gefängnissen sind hunderte Aufständische inhaftiert.
Die Hauptstadt Afghanistans wird regelmäßig von Selbstmordattentaten heimgesucht. Diese Anschläge sind eine der Waffen der Taliban, welche die Regierung in Kabul und ihre NATO-Verbündeten seit mehr als zehn Jahren bekämpfen. Das Attentat vom Dienstag war das schwerste seit Mitte Mai, als bei einem Selbstmordanschlag auf einen Militärkonvoi 15 Menschen, darunter fünf US-Bürger, getötet wurden. Am Montag hatten Taliban den Flughafen von Kabul angegriffen. (afp)