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Afghanistan: Nach Tod eines KSK-Soldaten: Merkel besucht deutsche Truppen

Afghanistan

Nach Tod eines KSK-Soldaten: Merkel besucht deutsche Truppen

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    Angela Merkel besucht überraschend die deutschen Soldaten in Afghanistan.
    Angela Merkel besucht überraschend die deutschen Soldaten in Afghanistan. Foto: Kay Nietfeld, dpa

    Knapp eine Woche nach dem Tod eines deutschen Elite-Soldaten in Afghanistan ist Bundeskanzlerin Angela Merkel dort überraschend zu einem Truppenbesuch eingetroffen. Die Kanzlerin landete am Freitagmorgen in Begleitung von Verteidigungsminister Thomas de Maizière im nordafghanischen Masar-i-Scharif. Von dort aus flog Merkel mit ihrer Delegation weiter in die Unruheprovinz Kundus. Die Reise war vorab aus Sicherheitsgründen geheim gehalten worden.

    Nach ihrem Eintreffen im Feldlager Kundus besuchte Merkel den Ehrenhain, wo sie der getöteten deutschen Soldaten gedachte. Der Elite-Soldat des Kommandos Spezialkräfte (KSK) war am vergangenen Samstag in der an Kundus angrenzenden Provinz Baghlan getötet worden. Es war das erste Mal, dass ein KSK-Soldat in Afghanistan fiel.

    Merkel seit 2007 zum fünften Mal in Afghanistan

    Der Hauptfeldwebel geriet bei einer gemeinsamen Operation mit afghanischen Kräften in einen Hinterhalt der Taliban und wurde erschossen. Die Merkel-Reise war schon vor dem Todesfall geplant, hat dadurch aber noch einmal eine zusätzliche Bedeutung erlangt. Der 32-Jährige war der erste Bundeswehrsoldat seit fast zwei Jahren, der in Afghanistan getötet wurde.

    Es ist Merkels fünfter Afghanistan-Besuch seit 2007. Erstmals flog die Kanzlerin direkt mit einem Regierungs-Airbus von Berlin nach Masar-i-Scharif. Bei den vorangegangenen Reisen musste sie aus Sicherheitsgründen im usbekischen Termes in eine Militärmaschine mit Raketenabwehrsystem umsteigen. Von Masar-i-Scharif aus flog die Kanzlerin per Hubschrauber weiter nach Kundus. Vor wenigen Tagen waren zwei Bundeswehr-

    Bundesregierung will an Afghanistan-Strategie festhalten

    Die Bundesregierung hatte nach dem Tod des KSK-Soldaten erklärt, unverändert an ihrer Afghanistan-Strategie festhalten zu wollen. Dazu gehört das Angebot, auch nach dem Ende des Nato-Kampfeinsatzes ab 2015 bis zu 800 Soldaten für Ausbildung und Beratung der afghanischen Armee zur Verfügung zu stellen. Deutschland hat damit als erstes Nato-Land einen konkreten Vorschlag für eine längerfristige Präsenz am Hindukusch gemacht. Die radikalislamischen Taliban hatten der Bundeswehr daraufhin mit gezielten Angriffen gedroht.

    In Kundus wollte Merkel auch mit KSK-Soldaten zusammenkommen. Die Bundeswehr will das Feldlager in Kundus im Herbst an die Afghanen übergeben und den verlustreichen Einsatz in der Unruheprovinz dann nach knapp zehn Jahren beenden. Derzeit sind rund 4300 Bundeswehrsoldaten in Afghanistan stationiert. Der Einsatz kostete bislang 53 deutsche Soldaten das Leben. 35 davon starben bei Angriffen und Anschlägen. Merkel hatte die deutschen Soldaten in Afghanistan zuletzt im März 2012 besucht. dpa

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