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Afghanistan: Isaf schlägt Taliban-Angriff auf Luxushotel nieder

Afghanistan

Isaf schlägt Taliban-Angriff auf Luxushotel nieder

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    Mit Kampfhubschraubern und Raketen hat die Internationale Schutztruppe Isaf am Mittwoch den Angriff eines Terrorkommandos der Taliban auf ein Luxushotel in Kabul niedergeschlagen.
    Mit Kampfhubschraubern und Raketen hat die Internationale Schutztruppe Isaf am Mittwoch den Angriff eines Terrorkommandos der Taliban auf ein Luxushotel in Kabul niedergeschlagen. Foto: afp

    Nach Angaben der Polizei wurden bei den schweren Gefechten die sieben Angreifer sowie elf weitere Menschen getötet, darunter zwei Ausländer. Ihre Nationalität blieb zunächst unklar. Zwölf Menschen seien bei den mehr als vierstündigen Kämpfen im Hotel Intercontinental verletzt worden, sagte der Chefermittler der Kriminalpolizei in der afghanischen Hauptstadt, Mohammad Sahir.

    Insgesamt sieben bewaffnete Taliban-Kämpfer und Selbstmordattentäter hätten das stark bewachte Hotel in der Nacht zu Mittwoch gestürmt gehabt, sagte Sahir. "Alle ihre Leichen sind gefunden worden." Die Situation sei unter Kontrolle. Die

    Zunächst war unklar, wie viele ausländische Gäste in dem Hotel mit seinen rund 200 Zimmern wohnten. Lokale Medien berichteten, afghanische Regierungsvertreter hätten sich in dem Hotel aufgehalten, um an einer zweitägigen Konferenz zur Übergabe der Verantwortung von der Nato an afghanische Sicherheitskräfte teilzunehmen. Die Konferenz sollte ursprünglich am Mittwochmorgen beginnen.

    Hubschrauber der Nato-geführten Schutztruppe Isaf hatten die Aufständischen auf dem Dach des belagerten mehrstöckigen Hotels in der Nacht zu Mittwoch mit Raketen beschossen und den Angriff niedergeschlagen. Dabei seien sechs Angreifer getötet worden, sagte Isaf-Sprecher Tim James. "Wir wissen nicht, wie viele Aufständische insgesamt beteiligt waren. Wir wissen aber, dass mindestens sechs Aufständische auf dem Dach des Hotels waren."

    Nach dem Isaf-Angriff drangen afghanische Soldaten in das Hotel ein und sicherten das Gebäude, dessen Dach nach dem Hubschrauber-Einsatz in Flammen stand. Auf mögliche deutsche Opfer gab es zunächst keine Hinweise. "Die deutsche Botschaft in Kabul ist eingeschaltet und um Aufklärung bemüht", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin. "Es gibt bisher keine Hinweise auf Deutsche, die betroffen sind."

    Die USA verurteilten den Terrorangriff auf das Hotel umgehend. Die Tat demonstriere erneut, dass die Terroristen Menschleben vollkommen missachten würden, sagte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Victoria Nuland, nach einer in Washington verbreiteten Mitteilung.

    Taliban-Sprecher Mudschahid sagte, mehrere Attentäter mit automatischen Waffen und Sprengstoffwesten seien in das Hotel eingedrungen. Einer der Angreifer habe sich in die Luft gesprengt. Mudschahid sprach von mindestens 50 Toten bei dem Angriff, doch gelten derartige Angaben der Taliban generell als stark übertrieben.

    In Kabul hatte am Sonntag und Montag ein internationales Afghanistan-Treffen stattgefunden. Daran hatte auch der deutsche Sonderbeauftragte für

    Beim Angriff eines Taliban-Selbstmordkommandos auf das Serena-Hotel in Kabul - das einzige Fünf-Sterne-Hotel des Landes - waren im Januar 2008 sieben Menschen getötet worden, darunter ein norwegischer Journalist.

    Das Intercontinental liegt auf einem Hügel in der Hauptstadt und ist das älteste Luxushotel in Afghanistan. Es nahm bereits 1969 seinen Betrieb auf, gehört aber seit langem nicht mehr zu der gleichnamigen internationalen Kette. Die einzige Zufahrtsstraße zum Hotel wird durch mehrere Checkpoints gesichert. Auch der Eingang in das mehrstöckige Gebäude wird von schwer bewacht. (dpa)

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