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Afghanistan: Feuer am Fluss eröffnet: Soldat der Elite-Truppe KSK getötet

Afghanistan

Feuer am Fluss eröffnet: Soldat der Elite-Truppe KSK getötet

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    Ein deutscher Soldat ist im nordafghanischen Einsatzgebiet der Bundeswehr getötet worden.
    Ein deutscher Soldat ist im nordafghanischen Einsatzgebiet der Bundeswehr getötet worden. Foto: Maurizio Gambarini/ Archiv (dpa)

    Ein Bundeswehrsoldat der  Elitetruppe KSK ist bei einem Angriff von  Aufständischen im Norden Afghanistans getötet worden. Bei dem Vorfall am Samstag nördlich von Baghlan wurde ein weiterer deutscher Soldat verletzt, wie das  Einsatzführungskommando der Bundeswehr am Sonntag mitteilte.  Insgesamt wurden am Samstag acht Soldaten der NATO-Truppe ISAF  getötet, womit es der blutigste Tag für die internationalen Truppen  seit August 2012 war.

    Afghanistan: Aufständische eröffneten das Feuer

    Wie das Einsatzführungskommando in Potsdam am Sonntag mitteilte, seien die deutschen Spezialkräfte am Samstag nördlich von Baghlan unterwegs gewesen, um afghanische Soldaten zu unterstützen. Plötzlich eröffneten Aufständische das Feuer. Laut  Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) beschossen die  Aufständischen die Soldaten zunächst an einem Flussübergang. Daraufhin sei Luftnahunterstützung angefordert worden, bei der  anschließenden Erkundung seien die Soldaten erneut unter Beschuss  geraten.

    Deutsche Soldaten von Schüssen getroffen

    Die beiden deutschen Soldaten seien von den Schüssen getroffen  worden, einer von ihnen sei vor Ort seinen Verletzungen erlegen.  Der verletzte Soldat ist laut de Maizière außer Lebensgefahr. Es  war das erste Mal seit knapp zwei Jahren, dass ein Bundeswehrsoldat  in Afghanistan getötet wurde. Deutschland stellt nach den USA und  Großbritannien aktuell das drittgrößte Kontingent der ISAF.

    Am Samstag wurden laut Bundeswehr zudem zwei deutsche Helikopter  zwischen Khilagay in der Provinz Baghlan und der Hauptstadt Kabul  von Aufständischen beschossen. Verletzte oder Schäden habe es nicht  gegeben.

    Sieben weitere ISAF-Soldaten getötet

    Bei weiteren Zwischenfällen in Afghanistan wurden am Samstag sieben  weitere ISAF-Soldaten getötet. Fünf US-Soldaten starben bei einem  Bombenanschlag im Süden, als ihr gepanzertes Fahrzeug nach  Polizeiangaben von einem Sprengsatz am Straßenrand getroffen wurde.  In der westlichen Provinz Farah erschoss ein afghanischer Soldat  zwei ISAF-Soldaten. Zur Nationalität der beiden Todesopfer machte  die ISAF wie üblich keine Angaben. In

    Westerwelle spricht Angehörigen Mitgefühl aus

    Das unbesiegte Afghanistan - Zehn Fakten

    Afghanistan heißt offiziell Islamische Republik Afghanistan.

    Afghanistan grenzt an den Iran, Usbekistan, Tadschikistan, Turkmenistan, China und Pakistan.

    Die Amtssprachen sind Dari und Paschtu.

    Die Staatsform Afghanistans ist die "Islamische Republik".

    Das Land am Hindukush ist 652.230 Quadratkilometer groß und hat knapp 30 Millionen Bewohner.

    Die Währung ist der Afghani, der 100 Puls entspricht.

    Der Nationalfeiertag ist der 19. August (Unabhängigkeitstag).

    Das Internet-TLD Afghanistans ist .af, die Vorwahl +93.

    Afghanistan wurde längere Zeit von den Taliban beherrscht. Nach den Anschlägen vom 11. September griff eine Koaltion der Willigen das Land unter Führung der USA und ihrem Kampf gegen den Terror an.

    Erster Präsident nach den Taliban ist Hamid Karzai.

    Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) sprach den Angehörigen  des getöteten Soldaten sein Mitgefühl aus. Er wünsche der Familie  und den Freunden "Kraft, dass sie diesen furchtbaren Verlust  verkraften", sagte Westerwelle am Rande des

    Den Tod des Soldaten bezeichnete Westerwelle als "schweren  Rückschlag für unseren Einsatz in Afghanistan". Die Bundesregierung  werde dennoch daran festhalten, die Bundeswehr bis Ende 2014 vom  Hindukusch abzuziehen. Dies bedeute aber nicht, "dass wir unsere  Verantwortung für Afghanistan danach nicht mehr kennen würden",  fügte er mit Blick auf die Zeit danach hinzu.

    Die Grünen-Fraktionschefs Renate Künast und Jürgen Trittin  erklärten, der Tod des Soldaten zeige, dass die Sicherheitslage in  Nord-Afghanistan weiter instabil sei. Der Kampfeinsatz müsse  "endlich beendet" werden. Linken-Verteidigungsexperte Paul Schäfer  erklärte, der Verlust zeige, "dass die Unterscheidung zwischen  Kampfeinsatz und Unterstützungsmission nur auf dem Papier besteht".

    Die NATO-geführten Truppen kämpfen gemeinsam mit der afghanischen  Armee gegen die Aufständischen. Allerdings gibt es immer wieder  Angriffe afghanischer Soldaten auf ausländische Truppen, was  Misstrauen schürt. Vergangenes Jahr wurden mehr als 60 ausländische  Soldaten bei sogenannten Insider-Angriffen getötet. afp/AZ

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