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Afghanistan: Aufregung um Video: Angebliche US-Soldaten urinieren auf tote Taliban

Afghanistan

Aufregung um Video: Angebliche US-Soldaten urinieren auf tote Taliban

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    In den USA herrscht derzeit große Aufregung um ein Video von US-Soldaten, die auf Leichen von mutmaßlichen Taliban urinieren. Bislang ist aber nicht klar, ob das Video echt ist.
    In den USA herrscht derzeit große Aufregung um ein Video von US-Soldaten, die auf Leichen von mutmaßlichen Taliban urinieren. Bislang ist aber nicht klar, ob das Video echt ist. Foto: Screenshot tmz.com

    Nach der Veröffentlichung eines Videos mit Bildern von US-Soldaten, die auf Leichen von mutmaßlichen Taliban-Kämpfern in Afghanistan urinieren, hat das US-Marinekorps Ermittlungen aufgenommen. Die Herkunft und Echtheit des im Internet verbreiteten Amateurvideos seien bislang noch ungeklärt, erklärte die US-Elitetruppe am Mittwoch. Derartige Taten stünden jedoch nicht im Einklang mit den Werten der Marineinfanterie.

    Vier Männer in US-Uniform

    In dem Video, das offenbar bei einem Einsatz in Afghanistan aufgenommen wurde, sind vier Männer in US-Uniform zu sehen, die über drei blutverschmierten Leichen urinierten. Einer der Soldaten sagt "Schönen Tag noch, Kumpel", während er sich offenbar darüber im Klaren ist, gefilmt zu werden.

    Pentagon-Sprecher John Kirby sagte, die Aufnahmen hätten ihm "den Magen umgedreht". Egal unter welchen Umständen das Video entstanden und wer die Personen darin seien, handele es sich um ein "abstoßendes, monströses und inakzeptables Verhalten für jede Person in Uniform". Ein Militärvertreter, der anonym bleiben wollte, sagte, Helm und Waffen eines der Beteiligten in dem Video deuteten darauf hin, dass es sich um Mitglieder einer Elite-Scharfschützeneinheit handeln könnte.

    CAIR: Umgehend aufklären

    Die muslimische US-Bürgerrechtsvereinigung Council on American-Islamic Relations (CAIR) verurteilte die mutmaßliche Leichenschändung. Sollte sich das Video als echt herausstellen, könne es "andere Soldaten und Zivilisten" gefährden, hieß es in einer Erklärung. CAIR vertraue darauf, dass der Fall umgehend und auf transparente Weise aufgeklärt werde und "angemessene Schritte" ergriffen würden. Mögliche Schuldige müssten nach der US-Militärgesetzgebung und US-Gesetz bestraft werden.

    In Afghanistan sind derzeit rund 20.000 Marines stationiert, die meisten in den Regionen Kandahar im Süden und Helmand im Südwesten. Insgesamt sind rund 130.000 US- und NATO-Soldaten in Afghanistan im Kampf gegen Taliban-Kämpfer im Einsatz. (afp)

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