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AfD und Pegida: Verhältnis zu Pegida sorgt in der AfD für Zündstoff

AfD und Pegida

Verhältnis zu Pegida sorgt in der AfD für Zündstoff

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    Bei einer Pegida-Kundgebung am 28. Oktober 2017 auf dem Theaterplatz in Dresden wehen auch AfD-Flaggen. Nicht alle AfD-Mitglieder sind allerdings von einer Zusammenarbeit mit Pegida begeistert.
    Bei einer Pegida-Kundgebung am 28. Oktober 2017 auf dem Theaterplatz in Dresden wehen auch AfD-Flaggen. Nicht alle AfD-Mitglieder sind allerdings von einer Zusammenarbeit mit Pegida begeistert. Foto: Monika Skolimowska, dpa

    Der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen hält es mit Blick auf die Landtagswahl in Sachsen im kommenden Jahr für sinnvoll, über eine Zusammenarbeit mit Pegida neu nachzudenken. "Wenn es in Richtung Deutschen Presse-Agentur

    Der AfD-Chef bezeichnete das islam- und fremdenfeindliche Bündnis als "Volksbewegung aus Sachsen". Er sagte, Pegida sei nicht vergleichbar mit der Vereinigung Thügida, mit der die Meuthen und der zweite Parteivorsitzende, Alexander Gauland, stört allerdings, dass mit Lutz Bachmann ein Mann an der Spitze von Pegida steht, der bürgerliche Wähler verschrecken könnte.

    Meuthen und Gauland stören sich vor allem an Pegida-Chef Lutz Bachmann

    Das Pegida-Team lehnt eine Abkehr von Mitgründer Bachmann allerdings ab. "Pegida gibt es in dieser Konstellation, wie sie jetzt ist, oder gar nicht", sagte Bachmann in einer Videobotschaft bei Facebook. "Politik und Medien versuchen, einen massiven Keil dazwischen zu treiben. Zwischen die natürlichen Partner - weil anders kann man es nicht mehr bezeichnen - Pegida und AfD."

    Auch Pegida-Vize Sigfried Daebritz stellte per Videobotschaft klar: "Pegida ohne Lutz Bachmann, das wird nicht passieren. Dies ist keine Option." Der Vize-Landeschef der Sachsen-AfD, Siegbert Droese, hatte ihn zuvor als vorzeigbare Alternative zu dem mehrfach vorbestraften Bachmann ins Spiel gebracht.

    Im Sommer 2019 wird in Sachsen ein neuer Landtag gewählt. Die AfD war im Freistaat bei der Bundestagswahl im September stärkste Kraft geworden. Allerdings war damals noch Frauke Petry mit an Bord. Die ehemalige AfD-Chefin hat sich inzwischen mit ihren Anhängern aus der Partei verabschiedet. Mit ihrer neuen Blauen Partei will sie der AfD bei der Landtagswahl Konkurrenz machen. 

    AfD-Mitglieder sollen nicht mehr bei Pegida-Veranstaltungen auftreten

    Die AfD hatte im Mai 2016 entschieden, dass AfD-Mitglieder nicht bei Pegida-Veranstaltungen auftreten sollen. Auch Redeauftritte von

    Für Thügida und die Identitäre Bewegung besteht jeweils ein Unvereinbarkeitsbeschluss. Das heißt, Mitglieder dieser Gruppen dürfen der AfD nicht angehören. Thügida war im jüngsten Thüringer Verfassungsschutzbericht von 2016 als rechtsextremistisches Sammelbecken bezeichnet worden

    Der sächsische AfD-Landesverband fordert - nach dem Ausstieg von Petry - von der Bundespartei freie Hand im Umgang mit Pegida und die Aufhebung des Vorstandsbeschlusses von einst. 

    Alternative Mitte: Zusammenarbeit mit Pegida könne der AfD schaden

    Petry sagte, die AfD habe damals in Sachsen und im Bund "friedliche Demonstranten in Dresden respektiert, aber eine klare politische Trennlinie zur Straßenbewegung gezogen". Dass die Beschlüsse von einst nun vom Thüringer AfD-Landeschef Björn Höcke und von André Poggenburg, dem AfD-Fraktionschef in Sachsen-Anhalt, unterlaufen würden, "geht Hand in Hand mit ihrer Machtübernahme und der Umgestaltung der AfD zur fundamental-oppositionellen Bewegung ohne ehrlichen Gestaltungsanspruch".

    Höcke, Poggenburg, der sächsische AfD-Landeschef Jörg Urban und Bundesvorstandsmitglied Andreas Kalbitz hatten zum Abschluss des Politischen Aschermittwochs der AfD in Nentmannsdorf bei Pirna gemeinsam mit Daebritz und Bachmann auf der Bühne gestanden. "Diese Veranstaltung in Sachsen ist separat aufzuarbeiten", sagte der stellvertretende AfD-Vorsitzende Kay Gottschalk. "Ich lehne zu diesem Zeitpunkt eine Zusammenarbeit mit Pegida ab." Er rechne auch damit, dass der Bundesvorstand das von der alten Parteispitze beschlossene Kooperationsverbot bestätigen werde. 

    Die Alternative Mitte, eine gemäßigte Strömung innerhalb der AfD, erklärte am Donnerstag, eine Zusammenarbeit mit Pegida könne der Partei zum Schaden gereichen. Sie erwarte daher, "dass sich alle in der AfD an die Beschlusslage halten und die unnötige Diskussion zu diesem Thema umgehend beenden". (dpa)

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