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Abhör-Affäre: Venezuela und Nicaragua bieten Snowden Asyl an

Abhör-Affäre

Venezuela und Nicaragua bieten Snowden Asyl an

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    Venezuela und Nicaragua bieten Snowden Asyl an
    Venezuela und Nicaragua bieten Snowden Asyl an

    Venezuela und Nicaragua bieten Snowden Asyl an: Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro  stellte

    Noch kein Asylantrag Snowdens für Venezuela

    Als Staatsoberhaupt Venezuelas habe er beschlossen, Snowden  "humanitäres Asyl" anzubieten, um "diesen jungen Mann vor der  Verfolgung durch das mächtigste Imperium der Welt zu schützen",  sagte Maduro bei einer Feier zur Unabhängigkeit seines Landes. Ein  Vertreter des venezolanischen Außenministeriums sagte aber der  Nachrichtenagentur AFP, bislang habe Caracas noch keinen Asylantrag  von Snowden erhalten.

    Kurz zuvor hatte Ortega bei einer öffentlichen Veranstaltung in  Managua gesagt, seine Regierung würde Snowden "mit Freuden"  aufnehmen und Asyl geben, "wenn die Umstände das erlauben". Der  Asylantrag Snowdens sei bei der Botschaft Nicaraguas in Moskau  eingegangen, fügte Ortega hinzu. Wie Snowden, der keine gültigen  Papiere mehr hat, in eines der beiden Länder ausreisen könnte, war  zunächst unklar.

    Snowden hatte auch in Deutschland Asyl beantragt

    Snowden hatte in zahlreichen Ländern, darunter Bundesregierung verteidigt Nein zu Snowdens Asylantrag,  einen Asylantrag gestellt - bislang vergeblich. Die  Enthüllungsplattform Wikileaks hat die Namen von 21 Ländern  veröffentlicht und erklärte am Freitag, der IT-Spezialist habe in  sechs weiteren Staaten um Asyl gebeten. Mehrere EU-Staaten wie  Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien sowie Brasilien und  Indien haben eine Aufnahme abgelehnt.

    Anfang der Woche führte der Fall Snowden zu schweren Verstimmungen  zwischen Bolivien und mehreren EU-Staaten, nachdem die  Präsidentenmaschine des bolivianischen Präsidenten Evo Morales auf  dem Weg von Moskau nach Südamerika Flugzeug mit Boliviens Staatschef zur Landung gezwungen  einlegen musste - angeblich, weil Snowden an Bord vermutet wurde.  Bolivien wirft Frankreich, Italien, Spanien und Portugal vor, ihren  Luftraum auf Druck der USA gesperrt zu haben, und bestellte deren  Botschafter in La Paz ein.

    Hintergründe zum Zwangsstopp von Morales in Wien

    Das Überwachungsprogramm Prism

    Prism ist ein streng geheimes Programm zur Überwachung und Auswertung von elektronischen Medien und Daten.

    Geleitet wird Prism seit 2007 von der amerikanischen National Security Agency (NSA).

    Prism ermöglicht angeblich den Zugriff auf die Internet-Kommunikation und die bei großen Konzernen gespeicherten Daten von Firmen und Privatpersonen.

    Aufgedeckt wurde die Überwachung durch Edward Snowden, einen Techniker, der für die Geheimdienste CIA und NSA arbeitete. Er informierte im Frühjahr 2013 verschiedene Medien über Prism.

    Den Zeitungen «Guardian» und «Washington Post» zufolge hat der US-Geheimdienst über Prism Zugriff auf Nutzer-Daten von Unternehmen wie Google, Yahoo, Microsoft, Apple oder Facebook.

    Die Unternehmen bestritten einen direkten Zugang der Behörden zu ihren Servern.

    Die NSA erklärte, die Internet-Überwachung sei absolut rechtmäßig. Diese sei "strikten Richtlinien" unterworfen und stünde unter "rigoroser Aufsicht", sagte NSA-Chef Keith Alexander bei einer Anhörung im Kongress in Washington.

    In Europa sorgten die Enthüllungen über Prism für heftige Kritik.

    Auch in den USA lief eine breite Koalition aus Internet- und Bürgerrechtsgruppen Sturm gegen die Spähprogramme ihrer Regierung.

    Die USA selbst rechtfertigten ihre Überwachung damit, man habe dadurch mehrere Terrorangriffe vereitelt.

    Für Spanien erklärte Außenminister José Manuel García Margallo am  Freitag, seine Regierung sei über die Anwesenheit Snowdens in der  bolivianischen Präsidentenmaschine informiert worden. In einem  Interview mit dem spanischen Fernsehen sagte Margallo: "Uns wurde  gesagt, es sei klar, dass er sich an Bord befand." Woher die  "Informationen" stammten, teilte der Minister nicht mit. Er sagte  lediglich, Spanien habe seinen Luftraum niemals für die  Präsidentenmaschine geschlossen und müsse sich deswegen auch nicht  entschuldigen.

    Snowden wird von den USA wegen Spionage per Haftbefehl gesucht. Der  30-Jährige, der zuletzt als IT-Spezialist für den US-Geheimdienst  NSA arbeitete, war am 20. Mai nach Hongkong gereist und hatte von  dort an mehrere Zeitungen Dokumente zu geheimen afp/AZ

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