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Aberglaube: Auf 12 folgt 14

Aberglaube

Auf 12 folgt 14

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    Ist Arbeits- und Sozialminister Hubertus Heil (SPD) abergläubisch? Leidet er gar an der „Triskaidekaphobie“, der weitverbreiteten Angst vor der Zahl 13, die in vielen Kulturen als Unglücks- oder gar Verschwörungszahl gilt?

    Ein Indiz für den Verdacht: Bislang gibt es in der Bundesrepublik zwölf Sozialgesetzbücher (SGB), in denen alle Aspekte des Sozialrechts kodifiziert sind. Nun arbeitet das Arbeits- und Sozialministerium an einem weiteren Sozialgesetzbuch, das den gesamten Bereich der Opferentschädigung zusammenfasst – eine Folge des schweren islamistischen Terroranschlags auf den Berliner Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz vor zwei Jahren.

    Eigentlich müsste dies in der gängigen Chronologie das Sozialgesetzbuch XIII sein. Doch wie das Ministerium gegenüber unserer Zeitung bestätigte, firmiert der vorliegende Referentenentwurf als Sozialgesetzbuch XIV. Damit ist klar: Ein 13. Gesetzbuch wird es nicht geben – so wie es in vielen Hotels oder Krankenhäusern auch keinen 13. Stock gibt. Liegt es daran, dass im Tarot die 13 dem Tod („La Mort“) zugeordnet ist – und dass man diesen Bezug bei der Opferentschädigung vermeiden wollte?

    Indirekt bestätigt dies das Ministerium gegenüber unserer Zeitung. „Zeitweise firmierte der Gesetzentwurf unter SGB XIII, zeitweise unter SGB XIV – es gab allerdings mehrere Argumente, auch vonseiten der Betroffenenverbände, die sorgsam abgewogen wurden“, sagt eine Sprecherin des Ministeriums auf Nachfrage. Also doch „Triskaidekaphobie“ im Hause Heil? Die Urangst vor der 13 lebt weiter.

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