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Analyse mit Grafiken
Die CSU gewinnt, die Grünen stürzen ab: So lief die Europawahl in der Region
Wo hat die CSU ihre Hochburgen? In welcher Gemeinde erreicht die AfD fast 30 Prozent und wo erzielten die Grünen ihre besten Ergebnisse? Die Antworten gibt es in unserer Analyse.
Die Union wird stärkste Kraft, die Grünen erleben einen bösen Absturz und auch die anderen Ampel-Parteien SPD sowie FDP verlieren im Vergleich zu vergangenen Wahlen. Die AfD hingegen erreicht trotz der jüngsten Skandale hohe Werte. Soweit zu den bundesweiten Ergebnissen der Europawahl – doch inwieweit spiegeln sich diese in der Region? Wo hat die CSU hier ihre Hochburgen, wo schneiden die Grünen dann doch überdurchschnittlich ab – und wie sehen eigentlich die Ergebnisse von Sahra Wagenknechts BSW aus? Wir werfen einen Blick auf die Zahlen in den Städten und Gemeinden sowie auf regionale Besonderheiten.
Dass die CSU in Bayern die meisten Stimmen erhält, ist keine Überraschung und auch bei der Europawahl 2024 der Fall – es gilt sogar für jede einzelne Gemeinde in der Region. Bei der Landtagswahl 2023 war das anders: Da war die AfD in Oberrieden im Unterallgäu auf dem ersten Platz gelandet. Bei der Europawahl zog die CSU nun wieder an den Rechtspopulisten vorbei und landete mit etwas mehr als 31 Prozent knapp 1,5 Prozentpunkte vor der AfD.
Europawahl 2024: CSU überall in der Region stärkste Partei
Auch in Missen-Wilhams im Oberallgäu ist die CSU auf dem ersten Platz: Bei der Europawahl 2019 hatten hier die Freien Wähler gewonnen. Allerdings war damals Ulrike Müller als Spitzenkandidatin für die Freien Wähler angetreten – die Politikerin kommt aus Missen-Wilhams und führt dort einen Bauernhof. Müller sitzt seit 2023 zusätzlich im Bayerischen Landtag und trat nicht mehr für das EU-Parlament an.
Ihr bestes Ergebnis in der Region erreichte die CSU in Munningen. Die Gemeinde im Donau-Ries war auch bei den vergangenen Wahlen mit einem besonderes hohen Stimmenanteil für die CSU aufgefallen. Am schlechtesten lief es für die CSU hingegen in der Stadt Augsburg, wo sie unter 30 Prozent blieb.
Zwar hat es für die AfD auch in Oberrieden nicht für den ersten Platz gereicht – die Gemeinde ist aber weiterhin eine Hochburg der Partei mit knapp unter 30 Prozent. Ihr zweitbestes Ergebnis erreichte die AfD in Kirchhaslach, ebenfalls im Kreis Unterallgäu, mit 27,5 Prozent. Schlecht lief es für die AfD wie auch zuletzt am Ammersee, wo die Partei unter 10 Prozent blieb - in Utting am Ammersee holte sie mit 5,8 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis.
Wo es für die AfD schlecht läuft, läuft es für die Grünen gut
Die Orte, in denen es für die AfD schlecht läuft, zählen meist zu den Hochburgen der Grünen. So auch bei dieser Europawahl: In Utting am Ammersee holten die Grünen mehr als 22 Prozent, besser waren sie nirgends in der Region. Auch Windach und Dießen zählten zu den Orten, in denen die Grünen viele Wählerinnen und Wähler überzeugen konnten. Am schlechtesten lief es für die Grünen wiederum in Kirchhaslach, wo sie nicht einmal zwei Prozent erhielten.
Unter zwei Prozent, das ist eigentlich das Ergebnis einer Kleinstpartei. Doch die SPD erreichte so desaströse Zahlen gleich in mehreren Gemeinden: in Oberroth (Unterallgäu), Balderschwang (Oberallgäu), Langenmosen (Neuburg-Schrobenhausen) und Aichen (Landkreis Günzburg). Es handelt sich dabei jeweils um sehr kleine Gemeinden, bei denen schon wenige Stimmen viel Einfluss auf das Ergebnis haben.
Das beste Ergebnis erreichte die Kanzlerpartei mit 12,3 Prozent in Lindenberg im Landkreis Lindau.
Die Freien Wähler haben bayernweit leicht zulegen können. Ihr bestes Ergebnis in der Region erreichen sie in Bissingen (Landkreis Dillingen) mit fast 20 Prozent. Auch in Missen-Willhams erreichten die Freien Wähler – auch wenn Ulrike Müller nicht mehr antrat – 19 Prozent.
Generell ist bei den Freien Wählern zu beobachten: Auf dem Land holt die Partei Stimmen, in der Stadt eher nicht. Ihre schlechtesten Ergebnisse holte die Partei unter anderem in Neu-Ulm, Augsburg, Landsberg und Lindau.
Die FDP hat ihre Hochburgen in der Region ähnlich wie die Grünen am Ammersee. Doch auch in Schondorf reichte es für die Partei gerade einmal für etwas mehr als sieben Prozent. In Megesheim im Landkreis Donau-Ries erhielt die FDP weniger als ein Prozent.
So hat sich das BSW bei der Europawahl in der Region geschlagen
Neu auf dem Wahlzettel war dieses Mal das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Die Partei der ehemaligen Linken-Politikerin konnte bundesweit aus dem Stand sechs Prozent holen. In der Region waren die Ergebnisse insgesamt zwar deutlich niedriger, aber in Rettenbach am Auerberg (Oberallgäu), Asbach-Bäumenheim und Senden erreichte die neue Partei mehr als sechs Prozent.
Bei der Europawahl ist die Wahlbeteiligung in der Regel niedriger als bei anderen Wahlen. Eine Gemeinde, an der das sicher nicht liegt, ist Forheim im Kreis Donau-Ries. Dort waren vier von fünf Berechtigten wählen: 80 Prozent. Eine ähnlich hohe Wahlbeteiligung gab es auch in Utting am Ammersee. Am wenigsten Wählerinnen und Wähler konnten die Parteien hingegen in Offingen mobilisieren: Dort gab nur die Hälfte der Berechtigten eine Stimme ab.
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