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Lesetipp
So hoch ist die Gefahr durch Starkregen in Ihrem Landkreis
Hochwasser ist die am häufigsten auftretende Naturgefahr in Bayern. Wie oft und in welcher Form es auftritt, hängt dabei vom Wohnort ab. Ein Überblick zu den Landkreisen in der Region.
Er kann Keller fluten, Autos davontragen, schmale Bäche in reißende Flüsse verwandeln. Starkregen – und daraus resultierendes Hochwasser – ist die am häufigsten auftretende Naturgefahr in Bayern. "Etwa die Hälfte der Personen- und Sachschäden durch Naturgefahren gehen auf Überschwemmungen durch Hochwasserereignisse zurück", schreibt das bayerische Landesamt für Umwelt. Und die Gefahr nimmt zu. Starkregenereignisse werden in Zukunft immer wahrscheinlicher – eine Folge des Klimawandels. Das trifft auch die Region. Doch es bestehen Unterschiede zwischen den Landkreisen.
Die Forscherinnen und Forscher des Climate Service Center Germany (GERICS) sprechen von Starkregen, wenn innerhalb eines Tages 20 Millimeter Regen gemessen wurden. Wie häufig diese vorkommen, hängt vom Wohnort ab. Im Landkreis Donau-Ries kam das in der Vergangenheit vier Mal pro Jahr vor. Die Zahl entspricht dem Durchschnittswert der Jahre 1971 bis 2000. Eine Zeit, in der die Auswirkungen des Klimawandels noch geringer waren.
Je südlicher der Landkreis in der Region, desto eher ist er durch Starkregen bedroht
In südlicheren Landkreisen wie dem Oberallgäu wurden im Schnitt über 23 Starkregentage gemessen. Grob lässt sich für die Region sagen: Je nördlicher der Landkreis, desto weniger Starkregentage treten auf. Das bestätigt auch der Deutsche Wetterdienst (DWD). So zähle das Alpenvorland – also auch das Allgäu – zu den Hotspots in Deutschland.
Und die Zahl dieser Ereignisse wird in Zukunft steigen. Wie sehr? Das hängt von den Treibhausgasemissionen ab. Die Forscherinnen und Forscher von GERICS haben dafür drei Szenarien berechnet. Eines geht von weiter kontinuierlich steigenden Treibhausgasemissionen aus. Ein mittleres Modell rechnet mit einem leichten Anstieg bis Mitte des Jahrhunderts, danach aber einem Absinken. Und das dritte Modell zeigt die Auswirkungen ambitionierter Klimaziele. Ende des Jahrhunderts würde diesem Szenario nach sogar CO2 mit Ventilatoren und Filtern aus der Atmosphäre entnommen.
Bei weiterhin hohen Emissionen, wie wir sie jetzt ausstoßen, dürften die Starkregentage von bayernweit aktuell etwas über sieben Tagen bis Ende des Jahrhunderts auf fast zehn ansteigen. Eine Zunahme von über 35 Prozent. Bei niedrigen Emissionen würde der Anstieg wohl eher bei etwa einem halben Tag liegen. Und wieder träfe diese Zunahme das Allgäu ungleich härter. So dürften die Starkregentage im Landkreis Donau-Ries beispielsweise um nicht einmal zwei Tage zunehmen, im Landkreis Oberallgäu wären es über drei.
Sturzflut und Flusshochwasser: In welcher Form Starkregen die Region trifft, hängt vom Wohnort ab
Und das hat Folgen. Starkregen kann zwei Formen von Naturkatastrophen auslösen: Sturzfluten und Flusshochwasser. Erstere treten plötzlich auf. Ausgelöst werden Sturzfluten durch anhaltenden Regen, der nicht abfließen kann. Er sammelt sich auf den Straßen, bildet Seen und Flüsse, kann Autos mitreißen, Menschen in ihren Häusern einsperren oder ganze Gebäude zerstörten.
Besonders betroffen sind Gebiete mit einem großem Anteil an versiegelten Flächen. "Wenn der Regen in Regionen abgeht, die stark landwirtschaftlich geprägt sind, versickert das Wasser eher im Boden als bei hoher Versiegelung", sagt Tanja Winterrath vom DWD. Das träfe urbane Gebiete entsprechend härter als ländliche. Doch auch diese Regionen sind betroffen. "In landwirtschaftlich geprägten Gebieten kann Starkregen zu Erosion führen. Hier treten massive Verluste von wertvollem Boden auf", sagt Winterrath. Eine besondere Gefahr bei Sturzfluten sind Gefälle. In hügeligen Gebieten kann sich die Flut in den Straßen zu reißenden Strömen entwickeln. Auch hier wäre beispielsweise das Allgäu stärker gefährdet.
Im Gegensatz zu Sturzfluten treten Flusshochwasser weniger plötzlich auf. Auch sie gehen häufig auf Starkregen zurück. "Nach lange anhaltendem Niederschlag entleert sich das Wasser in die Flüsse", sagt Winterrath. "Und sorgt so für Überschwemmungen." Auch das trifft die Landkreise in der Region mit unterschiedlichem Ausmaß. Die Dörfer und Städte um Dillingen oder Neuburg beispielsweise sind durch ihre Nähe zur Donau einem hohen Risiko ausgesetzt. Andere, wie die Region um Aichach beispielsweise, sind sicherer.
Welche Städte und Dörfer betroffen sind, zeigt der Umweltatlas Bayern in sogenannten Hochwasserkarten. In den folgenden Bildern können Sie sehen, wie stark Ihre Region gefährdet ist. Wischen Sie den Slider nach rechts oder links, um zu erkennen, welche Gebiete von Hochwasser betroffen sein könnten. Je dunkler eingefärbt das Blau ist, desto wahrscheinlicher ist eine Überflutung. Die gelben Gebiete stellen vorläufig gesicherte Areale da. Sie sind nur in seltenen Fällen von Überflutungen betroffen.
Hochwasserkarte für Augsburg und Umgebung
Hochwasserkarte für Dillingen und Umgebung
Hochwasserkarte für Günzburg und Umgebung
Hochwasserkarte für Neuburg und Umgebung
Hochwasserkarte für Aichach und Umgebung
Hochwasserkarte für Landsberg und Umgebung
Um die Folgen für Gesundheit und Wirtschaft gering zu halten, ist es wichtig, die regionalen Folgen des Klimawandels zu kennen. Mit unserem Projekt "Klimaausblick" wollen wir genau das zeigen. Für jeden Landkreis haben wir eine Tabelle mit Prognosen erstellt. Sie zeigen, wie sich das Klima in Ihrer Heimat entwickeln wird: Auf welche Temperaturen wir uns einstellen müssen, wie lange künftig die Hitzeperioden dauern werden und wie stark die Zahl der Frosttage abnimmt. Die Diagramme finden Sie hier.
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