Zu Recht muss sich Bundeskanzler Olaf Scholz viel Kritik anhören an seiner zögerlichen Haltung. Und doch hätte diese Krise uns viel härter treffen können.
29 Minuten dauerte sie, die wichtigste Rede, die Olaf Scholz in seiner Rolle als Kanzler gehalten hat. Die Erwartungen, die mit ihr einhergehen, sind gigantisch. Ein Jahr ist seit der Zeitenwende-Rede vergangenen und so manche Hoffnung wurde enttäuscht. Der Milliarden-Topf für die Bundeswehr ist nach wie vor randvoll, nur wenige Vorhaben wurden bislang wirklich umgesetzt. Schleppende Bürokratie und eine zu geringe Bereitschaft, sich auf ein neues Tempo einzustellen, führen dazu, dass dieser dringend notwendige Prozess nur in Zeitlupe vorangeht. Zu Recht mahnen Experten und Politiker aus der Opposition an, dass es an der Zeit ist, vom „wollen“- in den „machen wir“-Modus zu kommen.
Deutschland kommt besser durch die Krise als gedacht
Und doch muss man ein Jahr nach Ausbruch dieses Krieges auch sagen: Bei allem, was sich zu Recht kritisieren lässt, ist Deutschland erstaunlich gut durch diese gewaltige Krise gekommen. Die Wirtschaft ist nicht ins Bodenlose abgestürzt, die Heizungen mussten nicht kalt bleiben, die Gesellschaft ist nicht ernsthaft gespalten. Selbst der Bau von Flüssiggas-Terminals ging schneller voran als viele gedacht haben. Und bei der Ukraine-Hilfe steht die Bundesrepublik deutlich besser da als viele andere Länder, deren Staatschefs vor allem die Kunst der Selbstvermarktung beherrschen.
Die Diskussion ist geschlossen.
Natürlich ist nicht alles schlecht. Die Ampel hat ja auch nicht alles gemacht, was die Grünen wollten.
Günter S.: "Warum anonym, warum so gschamig??"
Warum Günter S. und nicht Günter Schmitt oder Günter Schulz oder ...?
(edit/mod/NUB 7.2)
Zu Helmut Eimiller (abschließend):
Anonym - auch weiterhin meinerseits - deshalb, weil es hier um
Meinungen / Kommentare und nicht um die Person, die meint /
kommentiert, gehen soll.
Das hier festzustellende (so meine Meinung) und zunehmende
(auch meine Meinung) Renommiergehabe sollte jedoch nicht in
der Anonymität erfolgen - denn:
Da kann ja jeder kommen - und sich über andere "erheben" . . . .
@Günter S. (von meiner Seite abschließend):
„Wir sind alle kleine Sünderlein“, sang 1973 Willy Millowitsch.
Herr S., ich erinnere mich an ihr wiederholtes „weiß keiner nix“ (oder so ähnlich).
Genau das verstehe ich unter „über andere erheben“.
(edit/mod/NUB 7.2)
Wer klarer sehen will zu
""weiß keiner nix" (oder so ähnlich)"
der lese meinen Kommentar zu "Lula verweigert
Scholz Panzer-Munition für die Ukraine" (beides
vom 31.01.) mit dem zusammenhängenden Zitat
aus dem " Hobellied " . . . . .
„Es war nicht alles schlecht!“
Der Schlachtruf der Linken, wenn es um die Nachbetrachtung gescheiterter linker Gesellschaftsexperimente geht.
Woher kommt den nun aktuell das LNG, dass Deutschland heute verbraucht? Dazu ist es, wenn man recherchiert, erstaunlich still und vage. „Hauptsächlich aus den USA“. Das ist ganz böses Fraking-Gas, was bei uns, trotz großer Lager, ja auf gar keinen Fall gefördert werden darf. Aber ist den auch umgebunkertes russisches Gas dabei? Genauso wie Öl aus Indien eigentlich aus Russland stammt.
In dem Fall wird vor allem die Doppelmoral der moralischsten Regierung, die wir je hatten sichtbar.
Für die meisten Mieter in diesem Land kommt die Heizkostenabrechnung, und damit der Preisschock erst noch. Die Allermeisten wissen also gar nicht, ob ihr Sparen (sprich frieren) ausreichend war. Aktuell lassen die Energieversorger ja die Endverbraucherpreise trotz fallender Weltmarktpreise Oben.
Die Geschwindigkeit beim Bau der LNG-Terminals war dem Umstand geschuldet, dass geltendes Baurecht außer Kraft gesetzt wurde und Geld mal wieder keine Rolle spielte.
Die Inflation vernichtet gerade Gehälter und Renten.
Die Frage ist - welche langfristigen Schäden sind entstanden? BASF - der wohl größte Einzel-Gas-Verbraucher zieht nach China und entlässt in Deutschland massiv. KMUs, wie Bäcker, sind wirtschaftlich schwer angeschlagen. Wie die das bei steigenden Zinsen ausgleichen wollen, weiß keiner. Die Investitionsfähigkeit des Landes ist damit weiter zurückgegangen. Der auch in dieser Zeitung beschriebene Niedergang grassiert.
Und Russland ist auf dem ukrainischen Schlachtfeld nicht nach Hause geschickt und gleichzeitig wuchs die Verteidigungsfähigkeit des Landes Null.
Gerade nach dem Lärm um die Demonstration in Berlin zu behaupten, das Land wäre nicht gespalten, ist schon mutig.
Den Migrationsschock verdaut das Land auch nicht mehr.
Deutschland steht nach einem Jahr noch viel schwächer da, als bei Beginn des Krieges.
Aber es war nicht alles schlecht
Die DAX-Unternehmen werden diese Jahr so hohe Dividenden ausschütten wie nie zur. Der DAX steuert nach einem Jahr Krieg wieder auf seinen historischen Höchststand zu. Irgendwie will das mit Ihrer Schwarzmalerei nicht so recht zusammenpassen. Ich glaube, Sie sind enttäuscht, dass der Wutwinter ausgefallen ist und die Revolution noch etwas warten muss. :)))
Sehr geehrter Herr Wolfgang L.
Ihren Glauben, der schlicht Voreingenommenheit ist, kann und will ich Ihnen nicht nehmen.
Aber warum gehen Sie nicht auf Inhalte ein?
Dazu kein Wort von Ihnen aber prächtige Whataboutismen.
Welchen Zusammenhang haben DAX und BIP? Gar keinen. Die Produktion der deutschen DAX-Unternehmen findet zunehmend im Ausland statt. Die Erzeugung des Mehrwertes damit auch.
Und wer immer Ihnen gesteckt hat, dass die Dividenden in 2023 herausragend werden, die verbleiben bei den Eigentümern, welche wiederum zunehmend irgendwo in der Welt, und nicht in Deutschland sitzen. Falls es Ihnen entgangen ist - unter Schröder/Fischer/Eichel wurde die Deutschland-AG zu Grabe getragen.
Dann erwartet der IWF 0,1 Wachstum. Die unterschiedlichsten Prognosen für 23 finden sie z.B. hier:
https://www.businessinsider.de/wirtschaft/konjunktur-prognosen-fuer-deutschland-2023-2024-bdi-institute-iwf-oecd-bundesregierung-sachverstaendigenrat-a/
Bei mehr als 6% Inflation sind das erwartete Wachstumsraten, die kleiner als die in Russland sind.
Die aktuellen Wirtschaftsdaten plus die von der Regierung geschaffenen Rahmenbedingungen ergibt eine Bewertung des Wirtschaftsstandorts.
Und da wird Deutschland nach ganz hinten durchgereicht:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/zew-studie-deutschland-rutscht-in-standort-ranking-unter-die-schlusslichter-a-9bf40077-a495-486b-8ddf-f2d1ad7d6753
Platz 18 von 21 - knapp vor Ungarn.
Da heißt es: „ Neben zu viel Bürokratie, hoher Steuerbelastung und langsamer Innovationsbereitschaft verschlechterten nun zusätzlich hohe Energiekosten und Arbeitskräftemangel die Standortqualität hierzulande“
Und all diese Faktoren sind im letzten Jahr schlechter geworden.
Aber behalten Sie Ihren Optimismus. Es war nicht alles schlecht. Und die Kapelle auf der Titanic spielte ja auch bis zum Schluss.
Thomas T., die Verkünder des Untergangs haben vor einem Jahr eine tiefe Rezession für Deutschland vorhergesagt, die nun zu Ihrem Leidwesen ausfällt. Natürlich ist Deutschland wegen der Abhängigkeit von russischem Gas durch den Krieg besonders betroffen, aber das schnelle und pragmatische Handeln der Bundesregierung hat dafür gesorgt, dass es kaum zu Produktionsausfällen kommt. Auch die Beschäftigung in Deutschland eilt von Rekord zu Rekord. Für 2024 wird bereits wieder ein starkes Wachstum der deutschen Wirtschaft prognostiziert. Ich weiß nicht, in welcher Welt Sie leben und was Sie so missmutig macht, die Realität sieht ganz anders aus.
PS: Was die Dividenden angeht. Das braucht mir niemand zu stecken. Es genügt vollauf, mir meine Depotauszüge anzusehen. Ich kann nur jedem empfehlen, sich am Erfolg deutscher Unternehmen zu beteiligen. Gerade die Unternehmen aus der zweiten Reihe, die im MDAX notiert sind, laden derzeit zu Käufen ein. :))
Thomas T.: Dividenden? Ich berate Sie 10 Minuten für 100€ und in 2-3 Monaten sind Sie mindestens um 1000€ Brutto reicher. :)
Thomas T., da bin ich aber beeindruckt. :))))
Da staunt der Laie nur noch über die von so manchen hier
in letzter Zeit im Forum für sich geltend gemachte geballte
Kompetenz, z.B . was öffentlichen Haushalt, Wehrtechnik,
Luft-Taxis, Dividenden betrifft . . . . .
Warum anonym, warum so gschamig ??
Sehr geehrter Herr Wolfgang L.
„Was die Dividenden angeht. Das braucht mir niemand zu stecken. Es genügt vollauf, mir meine Depotauszüge anzusehen.“
Das ist aber jetzt eine Überraschung. Von den 40 MDAX-Unternehmen hatten erst zwei in 2023 HV.
Das sie zuvor von DAX-Unternehmen sprachen, um nun vollmundig auf den MDax zu wechseln erstaunt.
Da ist wohl der Glaube eher der Vater des Gedanken. Im übrigen erstaunt es - das sie als überzeugter Linker an der Börse investieren.
Und nur so nebenbei - wenn ein Volkswirtschaft zwei Jahre lang stagniert, ist das was sie „ starkes Wachstum“ nennen, noch nicht mal ein Aufholen dessen, was andere an Vorsprung gewonnen haben.
Thomas T., Mü Rück und Siemens beglücken ihre Aktionäre und einige andere auch. :) Für den MDax habe ich einen ETF gewählt, da sind noch fast 30% Spielraum bis zum bisherigen Höchstand.