Markus Söder sieht das Deutschlandticket in seiner bisherigen Form vor dem Aus. Der bayerische Ministerpräsident sprach sich am Dienstag nach einer Klausurtagung des Kabinetts in München dafür aus, dass der Bund das Ticket künftig komplett selbst bezahlen müsse - andernfalls sei es so nicht weiter finanzierbar. „Es muss der Bund bezahlen. Und wenn der Bund es nicht bezahlt, muss es fallen“, forderte Söder.
Söder über Deutschlandticket: „Wenn der Bund es nicht bezahlt, muss es fallen“
Söder kritisierte, dass beim Deutschlandticket zu viel Geld in die Subventionierung der Fahrkarten fließe und zu wenig in den Ausbau der Infrastruktur. Die Bereiche Schiene, Verkehr, Brücken und Wohnungen könnten noch deutlich mehr Geld vertragen, meinte der CSU-Chef. „Meine Priorität ist Entlastung für Bayern und mehr Investition in Infrastruktur“, erklärte er. Das Ticket koste alleine Bayern rund 300 Millionen Euro pro Jahr, so der Ministerpräsident, die künftig zusätzlich für die Infrastruktur genutzt werden könnten.
Stattdessen schlug Söder ein mögliches Ferienticket für 49 Euro oder weniger Geld vor, das dann einmal im Jahr für einen gewissen Zeitraum gelten könnte. Im Vergleich zum Deutschlandticket sei das für Bayern machbar. „Es braucht eine grundlegende Überarbeitung und eine Umstrukturierung“, meinte Söder mit Blick auf die bisherige Finanzierung des 49-Euro-Tickets.
Deutschlandticket 2025: Ampel-Aus gefährdet Finanzierung
Das Aus der Bundesregierung gefährdet die Finanzierung des Deutschlandtickets. Bereits in den vergangenen Tagen wurden Stimmen aus Baden-Württemberg und Niedersachsen laut, eine geplante Gesetzesänderung im Bundestag dazu vorzunehmen. Mit dem Ticket, das bislang 49 Euro kostete und 2025 auf 58 Euro steigen soll, kann nahezu der gesamte öffentliche Nahverkehr in Deutschland genutzt werden, unabhängig von der Region oder dem Bundesland. Es gilt für U- und S-Bahnen, Busse und Bahnen - nur nicht für den Fernverkehr, also beispielsweise ICEs und ICs der Deutschen Bahn.
Herr Söder sollte erst einmal selber mit gutem Beispiel vorangehen beim sparen: https://www.welt.de/politik/deutschland/article246678732/Markus-Soeder-Fotos-von-Bayerns-Ministerpraesident-kosten-Steuerzahler-220-000-Euro.html
Es ist klar, dass die Unionparteien zuerst Maßnahmen aufgeben, die sie aus ideologischen Gründen ablehnen. Wir auf dem Land sind ohnehin durch den kaum vorhandenen ÖNVP gegenüber der urbanen Bevölkerung stark benachteiligt, aber meine fünfköpfige Familie nutzt das Deutschlandticket. So ist es möglich nach Augsburg, München und Nürnberg günstig mit dem Zug und dann mit der Tram oder Straßenbahn sich vor Ort zu bewegen. Ohne endloses Studieren von kaum verständlichen Zonenplänen. Und günstiger. Der öffentliche Nahverkehr ist Ländersache und in Bayern wurde er jahrzehntelang von der CSU vernachlässigt. Ich habe keinen Zweifel, dass auch in der Zukunft nichts darin investiert wird. Mit der Abschaffung des Deutschlandtickets hat die CSU auch keinen Grund diesen zu verbessern. Wir werden dann wieder mit dem Auto fahren und die Straßen weiter verstopfen. Zukunftsfähiges Regieren sieht anders aus und Familien und Geringverdiener werden das Nachsehen haben.
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