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4. Corona-Impfung in Deutschland: Für wen sinnvoll?

Corona-Pandemie

Wer braucht eine vierte Corona-Impfung?

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    Insgesamt haben 76,6 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Impfung gegen COVID-19 bekommen. 76,1 Prozent wurden vollständig gegen COVID-19 geimpft. 59,2 Prozent haben eine Auffrischimpfung erhalten.
    Insgesamt haben 76,6 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Impfung gegen COVID-19 bekommen. 76,1 Prozent wurden vollständig gegen COVID-19 geimpft. 59,2 Prozent haben eine Auffrischimpfung erhalten. Foto: Bernd Weißbrod, dpa

    Die Zeichen stehen auf Entspannung: Die Zahl der Corona-Neuinfektionen sinkt (trotz einiger Schwankungen), genauso die Zahl der Patientinnen und Patienten, die wegen Covid auf den Intensivstationen behandelt werden müssen.

    Doch der Blick auf den Herbst könnte die Freude schnell trüben: Zwar gehen Experten nicht davon aus, dass die von Gesundheitsminister Karl Lauterbach befürchtete „Killervariante“ des Coronavirus auftritt – doch, dass Corona in der kälteren Jahreszeit wiederkehren wird, ist in der Wissenschaft ein breiter Konsens. Vieles wird davon abhängen, wie gut die Bevölkerung weiterhin durch die Impfstoffe geschützt ist – und ob eine vierte Dosis zur erneuten Stärkung des Immunschutzes notwendig wird.

    Impfung verhindert keine Ansteckung, aber schwere Verläufe

    Die Bundesregierung rechnet mit einem für die Omikron-Variante angepassten Impfstoff ab Herbst. Wenn die entsprechenden Prüfungen gut verliefen und die Zulassung der Europäischen Kommission erfolge, sei das Mittel im Herbst einsatzbereit. Doch Mediziner sind optimistisch, dass nur gefährdete Gruppen überhaupt eine vierte Spritze benötigen wird. Mehr noch: Die Kombination aus einer verhältnismäßig hohen Impfquote sowie der hohen Zahl an Menschen, die eine Corona-Infektion durchlaufen haben, wird wohl dafür sorgen, dass Wellen mit schweren Verläufen ausbleiben.

    „Eigentlich hat die Pandemie gezeigt, dass wir mit dem Virus gut fertig wurden“, sagt Andreas Radbruch, Immunologe und Chef des Deutschen Rheuma-Forschungszentrum Berlin. Zwar habe die Omikron-Variante dafür gesorgt, dass eine Impfung die Ansteckung nicht mehr verhindern kann – sehr wohl aber würde sie schwere Verläufe verhindern. Damit sei die

    Studien zeigen allerdings auch, dass die T-Zellen-Antwort durch eine vierte Impfung nicht mehr maßgeblich gesteigert werden kann – zumindest bei jungen und gesunden Menschen. Auch die grundsätzliche Gefahr einer Ansteckung kann die vierte Impfung nicht bannen.

    „Bei jungen Menschen ist es aus immunologischer Sicht nicht notwendig, sich ein viertes Mal Impfen zu lassen“, sagt auch Christine Falk, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie sowie Mitglied des Corona-Expertenrats der Bundesregierung.

    Wer sich dennoch einen weiteren Booster verabreichen lassen möchte oder älter als 70 Jahre ist, sollte ein halbes Jahr Abstand lassen zur letzten Corona-Impfung, für viele könnte das bedeuten, besser bis zum Herbst zu warten. Nur für Hochrisiko-Patienten gelten kürzere Wartezeiten.

    Wer braucht einen zweiten Booster?

    Eine zweite Booster-Impfung empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) für alle über 70 Jahre, für Bewohner in Alten- und Pflegeheimen sowie Personen mit einem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf in Einrichtungen der Eingliederungshilfe (zum Beispiel Behindertenwerkstätten). Die Empfehlung gilt zudem für die Beschäftigen in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen insbesondere mit Patientenkontakt.

    Auch die Sorge vor einer „Killervariante“ teilen die Experten nicht. Das Virus verändere sich zwar, gerade die Omikron-Variante weißt eine Vielzahl von Mutationen auf. „Aber es ist sehr unwahrscheinlich, dass sich das Virus so verändert, dass es von den T-Zellen nicht mehr erkannt wird“, erklärt Falk.

    Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 23.844.536 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Zahl dürfte höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Insgesamt haben 76,6 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Impfung gegen COVID-19 bekommen. 76,1 Prozent wurden vollständig gegen

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