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2G plus: Kein Corona-Test bei Booster-Impfung nötig

Corona-Politik

Zutritt zu 2G plus mit Booster: Dritte Impfung ersetzt den Corona-Test

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    Eine Booster-Impfung ersetzt bei 2G plus bald einen Corona-Test. Darauf haben sich die Gesundheitsminister geeinigt.
    Eine Booster-Impfung ersetzt bei 2G plus bald einen Corona-Test. Darauf haben sich die Gesundheitsminister geeinigt. Foto: Christoph Soeder, dpa

    Kurz vor Weihnachten lockern Bund und Länder die Corona-Regeln an einem wichtigen Punkt: Geimpfte, die bereits eine Auffrischungsdosis bekommen haben, sind künftig in weiten Bereichen des öffentlichen Lebens von zusätzlichen Testpflichten befreit. Wo in Restaurants, in Theatern oder Museen das Modell 2G plus gilt, bei dem auch Genesene und Geimpfte noch einen zusätzlichen Test vorlegen müssen, entfällt für geboosterte Besucher nun der verpflichtende zusätzliche Test.

    2G plus: Mit Booster-Impfung kein Corona-Test nötig

    Nach spätestens zwei Monaten wollen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern überprüfen, ob die Maßnahme sich bewährt hat oder ob die Regeln „entsprechend der Lagedynamik“ wieder verschärft werden müssen, wie der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) nach einem Treffen mit dem neuen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD und seinen Kollegen aus den Ländern betonte. Die Booster-Impfung ersetzt also faktisch den Test. Greifen soll dies 15 Tage nach der Auffrischung. Von den Lockerungen ausgenommen sind Einrichtungen wie Alten- und Pflegeheime, dort bleibt es bei der Testpflicht.

    Während Immunologen die Befreiung für Geboosterte eher skeptisch sehen, weil die Impfung gegen die neue Omikron-Variante offenbar nicht so gut wirkt, wie gegen die alte Delta-Variante, waren sich die Gesundheitsminister weitgehend einig. „Der Verzicht auf die Testung von Geboosterten macht epidemiologisch Sinn“, hatte Lauterbach bereits vor dem Treffen betont.

    Mit einer Auffrischimpfung habe man nur noch ein geringes Risiko, sich zu infizieren – und ein noch geringeres Risiko, sich so zu infizieren, dass man für andere ansteckend sei. „Somit ist das ein hohes Sicherheitsniveau.“ In mehreren Ländern waren Geboosterte schon vorher von der Testpflicht bei 2G plus ausgenommen – so in Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Thüringen, Baden-Württemberg und im Saarland. Die bayerische Staatsregierung hatte sich dem gestern noch vor der Ministerrunde ebenfalls angeschlossen.

    Opposition kritisiert 2G plus ohne Corona-Test für Geboosterte

    Bei der Opposition im Bundestag kommt die neue Linie nicht gut an. „Dass Karl Lauterbach jetzt Begrüßungsgeschenke zu seinem Amtsantritt verteilen will, ist in dieser sehr angespannten Corona-Lage wirklich riskant“, warnte der CSU-Gesundheitsexperte Stephan Pilsinger. Israelische Forscher hätten nachweisen können, dass eine Dreifachimpfung zwar einen nachweisbaren Schutz gegen die Omikron-Variante bietet. Im Vergleich zur aktuell dominanten Delta-Variante sei der Schutzeffekt gegen Omikron nach dem Boostern aber um ein Vierfaches geringer. „Es wäre unvorsichtig, schon jetzt die 2G-plus-Regel aufzuweichen, wenn wir kaum wissenschaftliche Erkenntnisse noch optimierten Impfschutz haben“, warnte Pilsinger gegenüber unserer Redaktion. „Wir müssen jetzt noch mal Geduld aufbringen bis zum Frühjahr, wenn die Infektionszahlen sowieso nach unten gehen und wir da klarere wissenschaftliche Erkenntnisse auch zur Omikron Variante haben.“ Ähnlich argumentiert die Fraktionschefin der Linken, Amira Mohamed Ali: „Boostern ist sehr sinnvoll. Der falsche Weg ist aber, Anreize zu schaffen, dass man sich nicht testen lässt.“

    Die FDP-Gesundheitsexpertin Christine Aschenberg-Dugnus hält Erleichterungen für Geimpfte mit zusätzlicher Auffrischungsdosis dagegen für vertretbar. Dies könne „ein zusätzlicher Anreiz für mehr Impfungen sein“, sagte sie. „Man hat auch mit einer Drittimpfung natürlich keinen hundertprozentigen Schutz. Aber selbst wenn ein Impfdurchbruch kommen sollte, ist man gut vor einem schweren Verlauf geschützt.“

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