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20 Tote bei Anschlag auf Polizei-Forensiker im Irak

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20 Tote bei Anschlag auf Polizei-Forensiker im Irak

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    20 Tote bei Anschlag auf Polizei-Forensiker im Irak
    20 Tote bei Anschlag auf Polizei-Forensiker im Irak Foto: DPA

    20 Menschen, unter ihnen Mitarbeiter des Instituts, wurden getötet, 80 weitere verletzt, bestätigten die Polizei und Augenzeugen. Der Attentäter zündete die in seinem Pritschenwagen versteckte Sprengladung am Kontrollpunkt vor dem Institut im Zentrum der Stadt.

    Die Wucht der Detonation riss die Fassade des Gebäudes völlig weg. Einsatzkräfte suchten in den Trümmern nach Überlebenden. Der Anschlag erfolgte einen Tag, nachdem eine koordinierte Serie von Bombenexplosionen vor drei großen Hotels in Bagdad 38 Menschen getötet und 74 weitere verletzt hatte. Auch hier hatten sich Selbstmordattentäter mit Fahrzeugen in die Luft gejagt. In den angegriffenen Häusern sind viele Journalisten und Mitarbeiter ausländischer Sicherheitsfirmen untergebracht.

    Die Regierung in Bagdad schrieb die neuen Terrorakte "Überresten des Baath-Regimes" des 2006 hingerichteten Diktators Saddam Hussein zu. Am Montag war Saddams engster Weggefährte, sein Cousin Ali Hassan al-Madschid, genannt "Chemie-Ali", gehängt worden. Er war unter anderen wegen des von ihm angeordneten Giftgasangriffs auf Zivilisten in der kurdischen Stadt Halabdscha im Jahr 1988 zum Tod verurteilt worden. Dabei waren 5000 Menschen ums Leben gekommen.

    Die Anschläge vom Montag und Dienstag fügen sich in das in den vergangenen Monaten herausgebildete Muster der terroristischen Aktivitäten sunnitischer Extremisten-Gruppen ein. Diese konzentrieren sich zunehmend darauf, mit wenigen, aber dafür umso verheerenderen und gezielteren Anschlägen die schiitisch-kurdische Regierung zu destabilisieren. Bei Anschlagsserien auf Ministerien und andere Regierungsgebäude im vergangenen August, Oktober und Dezember waren fast 400 Menschen getötet worden.

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